Blaukraut ist weit mehr als nur die klassische Beilage zum Weihnachtsbraten. Dieses vielseitige Wintergemüse erobert die moderne Küche mit seiner leuchtenden Farbe, seinem milden Geschmack und seinen beeindruckenden gesundheitlichen Vorteilen. In diesem Artikel entdecken Sie über 25 kreative Rezeptideen, praktische Zubereitungstipps und alles Wissenswerte rund um das beliebte Kohlgemüse.
Warum Blaukraut mehr kann als nur Beilage
Lange Zeit fristete Blaukraut – je nach Region auch Rotkohl oder Rotkraut genannt – ein Schattendasein als einfache Beilage zu deftigen Fleischgerichten. Doch die Zeiten haben sich geändert. Das intensive violette Gemüse erlebt derzeit eine Renaissance in der kreativen Küche. Ob als Hauptgericht in einer würzigen Lasagne, als knackiger Salat in einer Bowl, als überraschendes Pizza-Topping oder als cremige Suppe – Blaukraut zeigt sich von seiner vielseitigen Seite.
Dabei überzeugt das Kohlgemüse nicht nur geschmacklich. Mit seinem hohen Vitamin-C-Gehalt, wertvollen Anthocyanen und zahlreichen Mineralstoffen ist Blaukraut ein echter Gesundheits-Booster, besonders in den kalten Wintermonaten. Bereits 200 Gramm decken den kompletten Tagesbedarf an Vitamin C und stärken damit nachhaltig das Immunsystem.
Die wichtigsten Grundlagen: Blaukraut richtig vorbereiten und würzen
Frisches Blaukraut schneiden und vorbereiten
Die richtige Vorbereitung ist der Schlüssel zu perfektem Blaukraut. Entfernen Sie zunächst die äußeren, welken Blätter und waschen Sie den Kohlkopf gründlich. Vierteln Sie ihn anschließend und schneiden Sie den Strunk keilförmig heraus. Für die meisten Rezepte empfiehlt es sich, das Blaukraut in möglichst feine Streifen zu schneiden oder zu hobeln. Je feiner die Streifen, desto besser wird das Mundgefühl und desto schneller ist das Kraut gar.
Ein Geheimtipp von Profiköchen: Kneten Sie die geschnittenen Blaukrautstreifen kräftig mit etwas Salz durch. Dies bricht die Zellstruktur auf, macht das Kraut weicher und die Aromen können besser eindringen. Für intensiveren Geschmack können Sie das vorbereitete Kraut sogar über Nacht mit Gewürzen marinieren lassen.
Die besten Gewürzkombinationen für Blaukraut
Klassischerweise harmoniert Blaukraut wunderbar mit Nelken, Lorbeerblättern, Wacholderbeeren und einer Prise Zucker. Diese traditionelle Gewürzmischung verleiht dem Kraut seine charakteristische süß-würzige Note. Doch auch moderne Kombinationen überzeugen: Ingwer und Thaibasilikum bringen eine asiatische Note, während Zimt und Lebkuchengewürz eine weihnachtliche Atmosphäre schaffen.
Für die Flüssigkeit eignen sich Rotwein, Portwein oder Balsamico-Essig hervorragend. Wer es alkoholfrei mag, greift zu Apfelsaft oder Gemüsebrühe. Äpfel – besonders säuerliche Sorten wie Boskoop oder Granny Smith – sind der perfekte fruchtige Begleiter und sorgen für die richtige Balance zwischen süß und sauer.
Roh oder gekocht? Was schmeckt wann am besten
Rohes Blaukraut besitzt einen leicht pfeffrigen, frischen Geschmack und enthält die meisten Vitamine. Es eignet sich hervorragend für Salate, Wraps und als knackiges Topping. Wichtig ist dabei, das Kraut fein zu schneiden und mit etwas Salz weich zu kneten, damit es bekömmlicher wird.
Gekochtes Blaukraut entwickelt hingegen eine mildere, süßliche Note und eine weichere Textur. Die optimale Garzeit beträgt etwa 45 bis 90 Minuten, je nachdem, ob Sie das Kraut lieber bissfest oder sehr weich mögen. Beachten Sie jedoch: Je länger Sie kochen, desto mehr Nährstoffe gehen verloren.
Klassische Blaukraut-Rezepte: Die bewährten Favoriten
Traditionelles Blaukraut nach Omas Art
Das klassische Rezept bleibt ein zeitloser Favorit. In Butterschmalz werden gewürfelte Äpfel kurz angeschmoren, dann kommt das fein geschnittene Blaukraut hinzu. Mit Nelken gespickte Zwiebelstücke, Lorbeerblätter, Salz, Pfeffer, Zucker und ein guter Schuss Essig oder Rotwein bilden die Basis. Nach etwa einer Stunde Schmorzeit entfaltet sich das volle Aroma. Ein Löffel Johannisbeergelee am Ende verleiht die perfekte süß-säuerliche Balance.
Blaukraut mit Äpfeln und Preiselbeeren
Diese fruchtig-frische Variante kombiniert das Kraut mit gewürfelten Äpfeln und säuerlichen Preiselbeeren. Die Preiselbeeren werden erst kurz vor Ende der Garzeit hinzugefügt, damit sie ihre Form behalten. Das Ergebnis ist eine lebendige Beilage, die besonders gut zu Wildgerichten oder Geflügel passt.
Geschmortes Blaukraut mit Portwein
Für besondere Anlässe empfiehlt sich die edle Version mit Portwein. Der Portwein – etwa 150 ml pro Kilogramm Blaukraut – wird gegen Ende der Garzeit hinzugefügt und verleiht dem Gericht eine tiefe, komplexe Geschmacksnote. Diese Variante harmoniert hervorragend mit Gänsebraten oder Rinderfilet.
Moderne Hauptgerichte mit Blaukraut als Star
Blaukraut-Lasagne mit Kartoffeln und Lebkuchengewürz
Diese vegetarische Winterkreation ist ein echter Hingucker. Statt klassischer Lasagneplatten werden dünne Kartoffel- und Zucchinischeiben geschichtet. Dazwischen kommt geschmortes Blaukraut, das mit Preiselbeeren und einer Prise Lebkuchengewürz verfeinert wurde. Als Topping dient keine Käseschicht, sondern eine Mischung aus Apfelstücken, zerbröseltem Knäckebrot, Rosinen und Mandelblättchen. Ein ungewöhnliches, aber absolut köstliches Gericht.
Rotkohl-Pizza mit Ziegenkäse und Datteln
Blaukraut auf Pizza? Ja, und wie! Der Trick liegt in der richtigen Kombination. Auf einem knusprigen Pizzateig wird das Blaukraut mit cremigem Ziegenfrischkäse, würzigem Bergkäse, knusprigem Pancetta und süßen Datteln kombiniert. Das Zusammenspiel von süß, salzig und säuerlich macht diese Pizza zu einem wahren Geschmackserlebnis.
Gefüllte Wan-Tans mit mariniertem Blaukraut
Für Fans der asiatischen Küche: Marinieren Sie fein geschnittenes Blaukraut mit Ingwer, Sesamöl, Reisessig und Thaibasilikum. Füllen Sie die Mischung in Wan-Tan-Blätter und dämpfen oder frittieren Sie diese. Serviert mit einer würzigen Soja-Ingwer-Sauce wird daraus ein raffiniertes Fingerfood.
Rotkohlrouladen vegetarisch oder mit Hackfleisch
Die äußeren, großen Blaukrautblätter eignen sich perfekt als Hülle für Rouladen. Für die vegetarische Variante verwenden Sie eine Füllung aus Bulgur, Pilzen, Zwiebeln und Feta. Die klassische Version wird mit gewürztem Hackfleisch gefüllt. Beide Varianten werden in Tomatensauce geschmort und sind ein vollwertiges Hauptgericht.
Blaukraut aus dem Ofen: Einfach und spektakulär
Mariniertes Blaukraut vom Backblech
Diese moderne Zubereitungsart bringt das Kraut auf ein neues Level. Schneiden Sie das Blaukraut in etwa 3 cm dicke Scheiben und legen Sie diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Marinieren Sie die Scheiben mit einer Mischung aus Olivenöl, Balsamico-Essig, Knoblauch, Senf, Agavendicksaft und geräuchertem Paprikapulver. Bei 200 Grad etwa 30-40 Minuten rösten, bis die Ränder schön karamellisiert sind.
Blaukraut-Steaks mit Feta und Nüssen
Die gerösteten Blaukraut-Scheiben werden mit zerbröckeltem Feta, gerösteten Paranüssen oder Walnüssen und getrockneten Cranberrys garniert. Ein paar Zweige frischer Thymian während des Röstens verleihen einen mediterranen Touch. Dieses Gericht eignet sich hervorragend als Vorspeise oder leichtes Hauptgericht.
Rotkohl mit Maronen aus dem Ofen
Die Kombination von Blaukraut und Maronen ist ein echter Wintertraum. Geschmortes Blaukraut wird mit vorgerösteten Maronen vermischt und nochmals 15 Minuten im Ofen überbacken. Die nussigen Aromen der Maronen harmonieren perfekt mit der Süße des Krauts.
Frische Salate mit rohem Blaukraut
Asia-Style Rotkohlsalat mit Ingwer und Sesamdressing
Für diesen knackigen Salat wird das rohe Blaukraut mit einem Dressing aus Sesamöl, Reisessig, frischem Ingwer, Sojasauce und etwas Honig mariniert. Geröstete Erdnüsse und schwarzer Sesam sorgen für den perfekten Crunch. Dieser Salat passt wunderbar zu asiatischen Gerichten oder als leichte Mahlzeit mit gebratenem Tofu.
Fruchtiger Rotkohlsalat mit Apfel, Orange und Walnüssen
Die süße Komponente kommt hier von frischen Apfelstücken und Orangenfilets, während gehackte Walnüsse für Biss sorgen. Ein Dressing aus Zitronensaft, Olivenöl und einem Hauch Honig rundet das Ganze ab. Dieser vitaminreiche Salat ist ein Sattmacher und perfekt für die Mittagspause.
Rotkohl-Quinoa-Bowl mit Avocado
Modern und nahrhaft: Auf einem Bett aus gekochtem Quinoa werden rohes, mariniertes Blaukraut, Avocadoscheiben, Kichererbsen und ein pochiertes Ei angerichtet. Ein Tahini-Zitronen-Dressing vervollständigt diese ausgewogene Bowl, die alle wichtigen Nährstoffe liefert.
Wärmende Suppen und Eintöpfe mit Blaukraut
Cremige Rotkohl-Apfel-Suppe mit Zimt-Croûtons
Diese Suppe ist pure Gemütlichkeit im Teller. Blaukraut wird zusammen mit Äpfeln, Zwiebeln und Gemüsebrühe weich gekocht und anschließend fein püriert. Ein Schuss Sahne und eine Prise Zimt verleihen der Suppe ihre samtige Textur. Die knusprigen Zimt-Croûtons als Topping machen sie zu etwas ganz Besonderem.
Rotkohlsuppe mit Schweinebauch und Flusskrebsen
Für Liebhaber deftiger Suppen: Knuspriger Schweinebauch und zarte Flusskrebsschwänze treffen auf eine würzige Rotkohlsuppe. Die Kombination mag ungewöhnlich klingen, ist aber ein echtes Highlight für Feinschmecker.
Rotkohleintopf mit Klößen und Gremolata
Dieser sättigende Eintopf vereint Blaukraut, Kartoffeln, Karotten und kleine Semmelknödel in einer würzigen Brühe. Die frische Gremolata aus Petersilie, Knoblauch und Zitronenschale bringt Frische und Kontrast zu dem herzhaften Eintopf.
Blaukraut zu Fleisch und Fisch: Die besten Kombinationen
Welches Fleisch passt perfekt zu Blaukraut?
Klassischerweise harmoniert Blaukraut hervorragend mit Gänsebraten, Entenkeule, Schweinebraten und Wild. Die süß-säuerliche Note des Krauts bildet den perfekten Kontrast zu fettem, würzigem Fleisch. Auch zu Rinderrouladen, Sauerbraten oder einem saftigen Rinderfilet ist Blaukraut die ideale Begleitung. Für moderne Interpretationen probieren Sie das Kraut zu Lammkoteletts oder mariniertem Hähnchen.
Blaukraut mit Fisch – unterschätzte Delikatesse
Fisch wird nur selten mit Blaukraut serviert – zu Unrecht! Die Kombination funktioniert wunderbar, besonders bei kräftigen Fischsorten. Gebratener Lachs, Thunfischsteak oder geräucherter Makrele passen ausgezeichnet zu einem leicht angemachten Blaukrautsalat. Der Kontrast zwischen der öligen Textur des Fischs und der frischen Säure des Krauts ist ein Genuss.
Vegetarische Alternativen: Blaukraut zu Pilzen und Knödeln
Für fleischlose Gerichte sind gebratene Austernpilze oder Pilzkeule die perfekten Partner für Blaukraut. Die fleischige Textur der Pilze und ihr intensiver Geschmack harmonieren wunderbar mit dem Kraut. Dazu passen Kartoffelknödel, Semmelknödel oder cremiges Kartoffelpüree perfekt.
Ausgefallene Snacks und Beilagen mit Blaukraut
Blaukraut-Pfannkuchen mit Schmand
Eine kreative Verwendung für Reste: Mischen Sie geschmortes Blaukraut unter einen klassischen Pfannkuchenteig oder verwenden Sie es als herzhafte Füllung. Mit einem Klecks Schmand oder saurer Sahne wird daraus eine leckere Vorspeise oder ein ungewöhnlicher Snack.
Rotkohl-Wraps und Sandwiches
Rohes, knackiges Blaukraut peppt jedes Sandwich oder jeden Wrap auf. Die intensive Farbe und der frische Geschmack machen Ihre Mittagspause zu einem Highlight. Kombinieren Sie das Kraut mit Hummus, gegrilltem Gemüse, Feta oder gebratenem Hähnchen für schnelle, gesunde Mahlzeiten.
Blaukraut als Burger-Topping
Auf Street-Food-Märkten längst ein Trend: Ein Löffel Blaukraut auf dem Burger bringt Frische, Crunch und eine interessante Geschmacksnote. Ob klassischer Beef-Burger, Pulled-Pork-Burger oder vegetarischer Gemüse-Burger – Blaukraut macht jeden Burger besser.
Die gesundheitlichen Vorteile von Blaukraut
Nährwerte und Vitamine im Überblick
Blaukraut ist ein wahres Nährstoffwunder. Mit nur 21 Kalorien pro 100 Gramm ist es extrem kalorienarm und enthält praktisch kein Fett. Gleichzeitig liefert es beeindruckende Mengen an wichtigen Vitaminen: 57 mg Vitamin C pro 100 Gramm bedeuten, dass bereits 200 Gramm den kompletten Tagesbedarf eines Erwachsenen decken.
Besonders hervorzuheben ist auch der hohe Vitamin-K-Gehalt. Dieses oft unterschätzte Vitamin spielt eine zentrale Rolle bei der Blutgerinnung und der Knochengesundheit. Darüber hinaus enthält Blaukraut Folsäure (wichtig für Zellteilung und Blutbildung), Kalium, Magnesium, Kalzium und Eisen. Die enthaltenen Ballaststoffe machen lange satt und fördern eine gesunde Verdauung.
Anthocyane: Die Power der Farbstoffe
Die intensive violette Farbe des Blaukrauts stammt von den Anthocyanen – sekundären Pflanzenstoffen mit beeindruckenden gesundheitlichen Eigenschaften. Diese natürlichen Farbstoffe wirken als starke Antioxidantien, die freie Radikale im Körper neutralisieren können. Studien deuten darauf hin, dass Anthocyane entzündungshemmende Eigenschaften besitzen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können.
Wichtig zu wissen: Der Gehalt an Anthocyanen sinkt beim Kochen deutlich. Nach 30 Minuten Garzeit sind bereits etwa 25 Prozent verloren, nach einer Stunde sogar 34 Prozent. Wer die volle Kraft der Anthocyane nutzen möchte, sollte Blaukraut daher öfter roh als Salat genießen.
Blaukraut für ein starkes Immunsystem
Besonders in den kalten Wintermonaten, wenn regionale Vitamin-C-Quellen rar sind, ist Blaukraut ein wertvoller Helfer für das Immunsystem. Die Kombination aus Vitamin C, Vitamin K, Anthocyanen und anderen sekundären Pflanzenstoffen macht das Gemüse zu einem natürlichen Immunbooster. Regelmäßiger Verzehr kann helfen, Erkältungen vorzubeugen und die Abwehrkräfte zu stärken.
Expertentipps für perfektes Blaukraut
So behält Blaukraut seine schöne Farbe
Die Farbe des Blaukrauts ist pH-Wert-abhängig und lässt sich gezielt beeinflussen. Säure macht das Kraut leuchtend rot, während basische Zutaten es ins Blauviolette färben. Für ein schönes Rot geben Sie Essig, Zitronensaft, Wein oder säuerliche Äpfel hinzu. Wer das typische Blau bevorzugt, wie es in Süddeutschland üblich ist, fügt etwas Zucker oder eine Prise Natron hinzu.
Ein weiterer Trick: Rote-Bete-Saft intensiviert die rote Farbe zusätzlich und bringt eine erdige Note ins Gericht. Wichtig ist auch, das Kraut nicht bei zu hoher Hitze zu kochen, da dies die Farbstoffe zerstört und das Kraut grau-braun werden lässt.
Blaukraut bekömmlicher machen
Die feste Zellstruktur des Kohls kann bei empfindlichen Menschen zu Blähungen führen. Der Übeltäter ist das Kohlenhydrat Raffinose, das im Dickdarm fermentiert. Um dem vorzubeugen, gibt es mehrere Strategien: Fügen Sie beim Kochen Kümmel, Fenchelsamen oder frischen Ingwer hinzu. Diese Gewürze wirken verdauungsfördernd und machen das Kraut bekömmlicher.
Auch das bereits erwähnte Kneten mit Salz hilft, die Zellstruktur aufzubrechen. Lassen Sie das vorbereitete Kraut etwa 30 Minuten ziehen, bevor Sie es weiterverarbeiten. Für besonders empfindliche Mägen empfiehlt sich zudem eine längere Garzeit, da das Kraut so leichter verdaulich wird.
Die richtige Garzeit für verschiedene Zubereitungsarten
Die optimale Garzeit hängt von der gewünschten Konsistenz ab. Für bissfestes Blaukraut reichen 45 Minuten bei mittlerer Hitze. Wer es lieber sehr weich mag, lässt das Kraut 90 Minuten oder länger schmoren. Im Schnellkochtopf verkürzt sich die Zeit auf etwa 20-30 Minuten.
Beim Braten oder Rösten im Ofen bei 200 Grad benötigen dicke Scheiben etwa 30-40 Minuten, bis die Ränder karamellisiert sind. Blanchieren Sie rohes Blaukraut etwa 2-3 Minuten in kochendem Salzwasser, wenn Sie es für Salate etwas weicher haben möchten, aber die Nährstoffe erhalten wollen.
Blaukraut richtig lagern und einfrieren
Frisches Blaukraut optimal aufbewahren
Ungeschnittenes, frisches Blaukraut ist erstaunlich haltbar. Im Gemüsefach des Kühlschranks hält sich ein ganzer Kohlkopf etwa 3-4 Wochen. Wichtig ist, ihn nicht in Plastik einzuwickeln, sondern locker in ein Küchentuch zu schlagen, damit er atmen kann. Angeschnittenes Blaukraut sollten Sie mit Frischhaltefolie abdecken und innerhalb von 5-7 Tagen verbrauchen.
Für längere Lagerung eignet sich ein kühler, dunkler Keller ideal. Winterrotkohl kann dort mehrere Monate aufbewahrt werden. Kontrollieren Sie regelmäßig auf welke Außenblätter und entfernen Sie diese.
Gekochtes Blaukraut einfrieren und wieder auftauen
Gekochtes Blaukraut lässt sich hervorragend einfrieren und ist ein praktischer Vorrat für die schnelle Küche. Lassen Sie das Kraut vollständig auskühlen, füllen Sie es in gefrierfeste Behälter oder Gefrierbeutel und beschriften Sie diese mit Datum. So hält sich das Blaukraut bis zu 6 Monate im Gefrierschrank.
Zum Auftauen geben Sie das gefrorene Kraut direkt in einen Topf und erhitzen es langsam bei mittlerer Hitze. Rühren Sie dabei regelmäßig um. Alternativ können Sie es über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen. Der Geschmack bleibt beim Einfrieren weitgehend erhalten, nur die Textur wird etwas weicher.
Blaukraut einkochen in Gläsern
Eine traditionelle Methode der Vorratshaltung ist das Einkochen. Füllen Sie das noch kochend heiße Blaukraut bis zum Rand in sterilisierte Einmachgläser – wichtig ist, den gesamten Sauerstoff zu verdrängen – und verschließen Sie die Gläser sofort. So eingekocht hält sich das Blaukraut mindestens ein Jahr an einem kühlen, dunklen Ort.
FAQ: Die häufigsten Fragen zu Blaukraut
Kann man Blaukraut roh essen? Ja, absolut! Rohes Blaukraut ist sogar besonders gesund, da alle Vitamine und Nährstoffe erhalten bleiben. Schneiden Sie es dafür möglichst fein und kneten Sie es mit etwas Salz weich. So wird es bekömmlicher und lässt sich gut verdauen. Ideal für Salate, Wraps und als Topping.
Warum wird mein Blaukraut bitter? Bitteres Blaukraut entsteht meist durch zu schnelles oder zu heißes Kochen. Die Bitterstoffe werden dann so intensiv, dass auch Gewürze nicht mehr helfen. Kochen Sie Blaukraut daher immer bei mittlerer Hitze und lassen Sie sich Zeit. Auch zu alter Kohl kann bitter schmecken – achten Sie beim Einkauf auf feste, glänzende Köpfe ohne braune Stellen.
Welche Äpfel eignen sich am besten für Blaukraut? Leicht säuerliche Apfelsorten sind ideal. Besonders beliebt sind Boskoop (sehr sauer), Granny Smith, Elstar, Gravensteiner oder Jonagold. Diese Sorten behalten beim Kochen ihre Struktur und bringen die richtige Balance zwischen Süße und Säure. Vermeiden Sie sehr süße Sorten wie Gala, da das Kraut sonst zu süßlich wird.
Wie lange muss Blaukraut kochen? Die klassische Garzeit beträgt 45-90 Minuten bei mittlerer Hitze. Probieren Sie zwischendurch, ob das Kraut die gewünschte Bissfestigkeit erreicht hat. Manche mögen es eher knackig (45-60 Minuten), andere bevorzugen sehr weiches Kraut (90-120 Minuten). Am besten schmeckt es, wenn es am Vortag gekocht und am nächsten Tag aufgewärmt wird – dann ist es schön durchgezogen.
Was ist der Unterschied zwischen Rotkohl, Rotkraut und Blaukraut? Es ist dasselbe Gemüse – nur die Bezeichnung variiert je nach Region und Zubereitung. In Norddeutschland sagt man Rotkohl, in Mittel- und Süddeutschland Rotkraut. Blaukraut nennt man es in Süddeutschland und Österreich, wenn es eher blau-violett zubereitet wird (mit Zucker oder Natron). Die Farbe hängt vom pH-Wert ab: Säure macht es rot, Lauge macht es blau.
Blaukraut das ganze Jahr genießen: Saisonale Rezeptideen
Obwohl Blaukraut ein klassisches Wintergemüse ist, kann man es durchaus das ganze Jahr über genießen. Die Haupterntezeit liegt zwar zwischen Oktober und Januar, aber frühe Sorten sind bereits ab Juni verfügbar, und durch gute Lagerfähigkeit ist frisches Blaukraut fast ganzjährig erhältlich.
Im Sommer schmeckt Blaukraut besonders gut als frischer, knackiger Salat – kombiniert mit sommerlichen Zutaten wie Mango, Avocado oder Gurke. Die kühle, erfrischende Note macht es zur perfekten Beilage für Grillgerichte. Ein Coleslaw aus Blaukraut, Weißkohl und Karotten mit einem cremigen Joghurt-Dressing ist der ideale Begleiter zu Pulled Pork oder gegrillten Würstchen.
Im Herbst, wenn die Hauptsaison beginnt, können Sie die Übergangszeit nutzen, um größere Mengen einzukochen oder einzufrieren. So haben Sie den ganzen Winter über einen gesunden, vitaminreichen Vorrat. Experimentieren Sie mit verschiedenen Gewürzmischungen: Sternanis und Orangenschale verleihen eine weihnachtliche Note, während Kreuzkümmel und Koriander für orientalisches Flair sorgen.
Frühling ist die Zeit für leichte Blaukraut-Bowls mit frischem Grün, Sprossen und einem Zitronen-Tahini-Dressing. Die Kombination aus dem herzhaften Kraut und frischen Frühlingsaromen wie Radieschen, jungem Spinat und Kräutern bringt Abwechslung auf den Teller.
Mit diesen vielfältigen Rezeptideen, praktischen Tipps und dem Wissen um die gesundheitlichen Vorteile können Sie Blaukraut das ganze Jahr über in Ihre Küche integrieren. Von traditionell bis modern, von Hauptgericht bis Beilage, von roh bis geschmort – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Trauen Sie sich, zu experimentieren und das unterschätzte Kohlgemüse neu zu entdecken. Ihr Gaumen und Ihre Gesundheit werden es Ihnen danken!





