Blaukohl – oder wie er in anderen Regionen genannt wird: Rotkohl oder Rotkraut – ist weitaus mehr als nur die klassische Beilage zum Weihnachtsbraten. Dieses farbenfrohe Wintergemüse steckt voller Überraschungen und lässt sich auf unglaublich vielfältige Weise zubereiten. Ob traditionell geschmort, modern vom Blech geröstet, knackig als Salat oder kreativ als Pizza-Topping – die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos. In diesem umfassenden Ratgeber zeigen wir Ihnen über 25 köstliche Rezeptideen, wertvolle Zubereitungstipps und kreative Inspirationen, die Blaukohl zu einem echten Highlight in Ihrer Küche machen.
Blaukohl, Rotkohl oder Rotkraut? – Die Unterschiede verstehen
Die Verwirrung um die verschiedenen Namen hat einen interessanten Hintergrund. Tatsächlich handelt es sich bei Blaukohl, Rotkohl und Rotkraut um ein und dieselbe Kohlsorte – die unterschiedlichen Bezeichnungen sind regional bedingt. In Norddeutschland spricht man überwiegend von Rotkohl, in Mitteldeutschland und Österreich von Rotkraut, während in Süddeutschland, besonders in Bayern, Franken und Schwaben, die Bezeichnung Blaukraut gebräuchlich ist.
Der Grund für die unterschiedlichen Namen liegt in der Zubereitung. Die Farbe des Kohls wird durch den pH-Wert beeinflusst. In norddeutschen Regionen wird der Kohl traditionell mit säurehaltigen Zutaten wie Essig oder Wein zubereitet, wodurch er seine kräftige rote Farbe behält. In süddeutschen Gebieten hingegen wird häufiger mit Zucker oder Natron gekocht, was dem Kohl eine eher violette bis bläuliche Färbung verleiht. Diese chemische Reaktion ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie die Zubereitungsart nicht nur den Geschmack, sondern auch das Aussehen eines Gerichts beeinflusst.
Warum ist Blaukohl so gesund?
Nährstoffe und Vitamine
Blaukohl ist ein wahres Kraftpaket an Nährstoffen. Bereits 200 Gramm des Gemüses decken den kompletten Tagesbedarf an Vitamin C – das sind stolze 100 Milligramm. Damit übertrifft Rotkohl sogar viele Zitrusfrüchte. Besonders bemerkenswert ist der Vitamin-K-Gehalt: Eine Portion kann bis zu 400 Prozent der empfohlenen Tagesdosis liefern. Vitamin K spielt eine entscheidende Rolle bei der Blutgerinnung und unterstützt bei Frauen nach den Wechseljahren den Erhalt gesunder Knochen.
Darüber hinaus liefert Blaukohl wertvolle Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Selen. Mit nur 22 Kilokalorien und 2 Gramm Kohlenhydraten pro 100 Gramm ist er außerdem perfekt für die kalorienarme und Low-Carb-Ernährung geeignet.
Gesundheitliche Vorteile
Die sekundären Pflanzenstoffe im Blaukohl – dieselben Anthocyane, die auch roten Beeren und Rotwein ihre Farbe geben – gelten als krebsvorbeugend und stärken das Immunsystem. Die enthaltenen Senföle wirken antibakteriell und unterstützen die Abwehrkräfte. Der hohe Ballaststoffgehalt sorgt für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl und bringt eine träge Verdauung auf Trab.
Ein kleiner Hinweis für Menschen mit empfindlichem Magen: Aufgrund seiner festen Zellstruktur wird Rotkohl nicht immer gut vertragen. Wer empfindlich reagiert, sollte ihn besser gekocht statt roh genießen und mit verdauungsfördernden Gewürzen wie Kümmel oder Ingwer würzen.
Blaukohl richtig vorbereiten – Die Grundlagen
Einkauf und Lagerung
Beim Kauf sollten Sie auf einen festen, schweren Kohlkopf mit knackigen, glänzenden Blättern achten. Welke oder matte äußere Blätter sind erste Anzeichen dafür, dass der Kohl nicht mehr ganz frisch ist. Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen Sommer- und Winterrotkohl: Sommerkohlköpfe halten sich im Gemüsefach des Kühlschranks etwa 5 bis 10 Tage. Winterrotkohl hingegen ist deutlich robuster und kann an einem kühlen, trockenen Ort mehrere Monate gelagert werden.
Bereits gekochtes Rotkraut bewahren Sie am besten in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank auf, wo es bis zu 5 Tage haltbar bleibt. Interessanterweise schmeckt Blaukohl oft am nächsten Tag noch besser, wenn die Aromen richtig durchgezogen sind.
Richtig schneiden und vorbereiten
Die Vorbereitung von Blaukohl ist einfacher als viele denken. Zunächst entfernen Sie die äußeren Blätter. Halbieren Sie den Kohlkopf dann in der Mitte und schneiden Sie den harten, weißen Strunk keilförmig heraus – dieser ist ungenießbar und würde die Konsistenz des Gerichts beeinträchtigen. Die Kohlhälften können Sie nun entweder erneut halbieren oder direkt in feine Streifen schneiden beziehungsweise hobeln.
Ein Geheimtipp aus der Profiküche: Kneten Sie die Kohlstreifen nach dem Schneiden etwa 2 bis 3 Minuten kräftig mit etwas Salz durch. Dadurch wird die Zellstruktur aufgebrochen, das Kraut wird weicher und die Gewürze können später besser eindringen. Das macht einen enormen Unterschied im Geschmack!
Klassische Blaukohl-Rezepte – Traditionell und bewährt
Apfel-Rotkohl nach Omas Art
Das wohl bekannteste Rezept ist der klassische Apfel-Rotkohl, wie ihn schon Großmutter zubereitet hat. Für diese zeitlose Variante benötigen Sie neben dem Kohl selbst säuerliche Äpfel (Boskoop oder Granny Smith eignen sich perfekt), Zwiebeln, Butterschmalz oder Gänseschmalz, Essig, Zucker oder Honig, Lorbeerblätter und Gewürznelken.
Die Zubereitung beginnt damit, dass Sie die fein geschnittenen Zwiebeln in erhitztem Schmalz andünsten. Die in Würfel geschnittenen Äpfel werden zusammen mit etwas Zucker hinzugefügt und etwa 5 Minuten mitgedünstet. Anschließend kommt der vorbereitete Rotkohl hinzu, wird mit Essig abgelöscht und zunächst 10 Minuten zugedeckt gedünstet. Nach Zugabe von Apfelsaft oder Wasser, Lorbeerblättern, Nelken, Salz und Pfeffer lassen Sie das Ganze weitere 45 bis 60 Minuten sanft köcheln. Probieren Sie zwischendurch und passen Sie die Würzung nach Ihrem Geschmack an.
Blaukraut mit Portwein
Für besondere Anlässe empfiehlt sich eine festliche Variante mit Portwein. Diese edle Zubereitung hebt den Rotkohl auf ein neues Level und passt hervorragend zu Gänsebraten, Entenbrust oder Wild. Zusätzlich zu den Grundzutaten geben Sie etwa 150 bis 200 Milliliter Portwein hinzu, der dem Kraut eine wunderbar aromatische, leicht süßliche Note verleiht. Die Kombination aus Portwein, Gewürznelken und einem Hauch Zimt macht dieses Gericht zu einem echten Weihnachtsklassiker.
Klassisches Blaukraut zu Braten und Rouladen
Die traditionelle Beilage zu Sauerbraten, Rinderrouladen oder Schweinebraten kommt niemals aus der Mode. Das Geheimnis liegt in der langen, langsamen Garzeit von 1,5 bis 2,5 Stunden bei niedriger Hitze. Dadurch entwickelt der Kohl seine volle Aromentiefe. Einige Köche schwören darauf, den Rotkohl bereits am Vortag zuzubereiten und über Nacht im Kühlschrank ziehen zu lassen – am nächsten Tag aufgewärmt schmeckt er oft noch intensiver.
Moderne und kreative Blaukohl-Gerichte
Rotkohl vom Blech – Geröstet und aromatisch
Eine revolutionäre Art, Rotkohl zuzubereiten, ist das Rösten im Ofen. Schneiden Sie den Kohl in dicke Spalten oder grobe Stücke und vermengen Sie ihn mit Olivenöl, gehacktem Knoblauch, geräuchertem Paprikapulver, Salz und Pfeffer. Verteilen Sie alles auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech und rösten Sie den Kohl bei 220 Grad etwa 25 bis 30 Minuten, bis die Ränder karamellisiert und leicht kross sind.
Diese Zubereitungsmethode verleiht dem Blaukohl einen völlig neuen, nussig-buttrigen Geschmack durch die entstehenden Röstaromen. Das Gericht eignet sich hervorragend als Vorspeise, Beilage oder sogar als vegetarisches Hauptgericht mit gerösteten Gnocchi.
Rotkohl-Pizza mit Ziegenkäse und Datteln
Rotkohl auf Pizza? Absolut! Diese unkonventionelle Kreation ist ein echtes Geschmackserlebnis. Verwenden Sie einen selbstgemachten oder gekauften Pizzateig als Basis. Als Belag dienen gedünsteter oder eingekochter Rotkohl mit Birnen und Cranberries, cremiger Ziegenfrischkäse, würziger Bergkäse, knusprig gebratener Pancetta (oder für die vegetarische Variante geröstete Walnüsse) und halbierte, entsteinte Datteln.
Die Kombination aus der leichten Säure des Rotkohls, der Cremigkeit des Ziegenkäses und der Süße der Datteln ist einfach genial. Nach dem Backen können Sie die Pizza noch mit frischem Rucola und einem Spritzer Balsamico-Creme verfeinern.
Rotkohl-Lasagne
Eine weitere kreative Interpretation ist die vegetarische Rotkohl-Lasagne. Schichten Sie Lasagneplatten abwechselnd mit geschmortem Rotkohl, einer cremigen Béchamelsoße und geriebenem Käse. Für zusätzliche Textur können Sie gebratene Kartoffelscheiben oder karamellisierte Zwiebeln zwischen den Schichten einarbeiten. Diese deftige Schichtspeise ist perfekt für kalte Wintertage und lässt sich wunderbar vorbereiten.
Rotkohl-Gulasch
Traditionelles Rindergulasch bekommt durch die Zugabe von Rotkohl eine interessante Wendung. Bereiten Sie das Gulasch zunächst wie gewohnt zu: Schneiden Sie Rindfleisch in Würfel, braten Sie es scharf an und schmoren Sie es mit Zwiebeln, Paprikapulver, Kümmel und Brühe. Etwa 20 Minuten vor Ende der Garzeit geben Sie den in Streifen geschnittenen Rotkohl hinzu. Die leichte Säure des Kohls harmoniert perfekt mit dem würzigen Fleisch und macht das Gericht etwas leichter.
Blaukohl als Hauptgericht
Rotkohlrouladen gefüllt
Ähnlich wie Kohlrouladen aus Weißkohl können Sie auch Rotkohlblätter füllen. Blanchieren Sie dafür große, äußere Blätter kurz in kochendem Wasser, bis sie biegsam sind. Als Füllung eignen sich Hackfleisch mit Reis und Gewürzen, Quinoa mit Gemüse für die vegetarische Variante oder eine Mischung aus Pilzen und Linsen für die vegane Version. Die gefüllten Rouladen werden in einer Tomatensoße oder Brühe geschmort, bis sie schön zart sind.
Rotkohl-Bowl mit Quinoa und Toppings
Für eine moderne, gesunde Mahlzeit eignet sich eine farbenfroh komponierte Bowl perfekt. Die Basis bilden gekochter Quinoa oder Bulgur. Darauf kommt roher, fein gehobelter Rotkohl, der mit etwas Zitronensaft und Olivenöl mariniert wird. Ergänzen Sie die Bowl mit gerösteten Kichererbsen, Avocado-Scheiben, gehobelten Möhren, Roter Bete, gehackten Walnüssen und einem cremigen Tahini-Dressing. Diese Kombination liefert alle wichtigen Nährstoffe und schmeckt fantastisch.
Asiatisches Rotkohl-Curry
Für eine Fusion-Variante können Sie Rotkohl in ein cremiges Curry verwandeln. Braten Sie fein geschnittenen Rotkohl zusammen mit Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch an. Fügen Sie Currypaste, Kokosmilch, etwas Sojasoße und eine Prise Zucker hinzu. Lassen Sie alles etwa 20 Minuten köcheln. Kichererbsen oder gewürfelte Süßkartoffeln machen das Curry noch gehaltvoller. Serviert mit Basmatireis oder Naan-Brot wird daraus ein vollständiges Hauptgericht.
Rotkohl als frischer Salat
Rohkost-Rotkohlsalat mit Apfel
Roher Rotkohl ist ein wahres Vitamin-C-Wunder und sollte regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Für einen klassischen Rohkostsalat hobeln Sie den Kohl fein, kneten ihn mit etwas Salz weich und lassen ihn 10 Minuten ziehen. In der Zwischenzeit bereiten Sie ein Dressing aus Apfelessig, Rapsöl, Honig, Salz und Pfeffer zu. Mischen Sie den Kohl mit geraspelten Äpfeln und Möhren, übergießen Sie alles mit dem Dressing und lassen Sie den Salat vor dem Servieren nochmals 20 Minuten durchziehen.
Rotkohl-Orangen-Salat
Eine winterliche Vitamin-Bombe ist die Kombination von Rotkohl mit Orangen. Die Süße der Orangen gleicht die leichte Schärfe des rohen Kohls perfekt aus. Ergänzen Sie den Salat mit gerösteten Kürbiskernen oder Walnüssen, dünn geschnittenen roten Zwiebeln und einem Dressing aus Orangensaft, Olivenöl und Honig. Frische Minzblätter geben dem Ganzen eine überraschende Frische.
Coleslaw mit Rotkohl und Weißkohl
Der amerikanische Klassiker Coleslaw lässt sich wunderbar mit Rotkohl zubereiten. Mischen Sie fein gehobelten Rotkohl und Weißkohl im Verhältnis 1:1, fügen Sie geraspelte Möhren hinzu und vermengen Sie alles mit einem cremigen Dressing aus Mayonnaise, Joghurt, Essig, Zucker und Sellerie-Samen. Dieser knackige Salat passt perfekt zu Grillgerichten, Burgern oder als Beilage zu Pulled Pork.
Warmer Rotkohlsalat mit Walnüssen
Für eine raffinierte Vorspeise braten Sie fein geschnittenen Rotkohl kurz in Butter an, bis er leicht zusammenfällt, aber noch Biss hat. Fügen Sie Apfelstücke, gehackte Walnüsse und einen Schuss Balsamico-Essig hinzu. Mit gebratenem Ziegenkäse oder pochiertem Ei serviert, wird daraus ein elegantes Gericht für besondere Anlässe.
Blaukohl als Beilage perfekt kombinieren
Zu welchen Fleischgerichten passt Blaukohl?
Die klassischen Kombinationen haben sich über Generationen bewährt: Zu Gänsebraten ist Rotkohl nahezu unverzichtbar, ebenso zu Entenbraten und Entenkeulen. Die fruchtigen, leicht säuerlichen Noten des Kohls gleichen die Fettigkeit des Geflügels perfekt aus. Auch zu Schweinebraten, besonders zum fränkischen oder norddeutschen Schweinebraten, ist Blaukraut die traditionelle Wahl.
Bei Rindfleisch harmoniert Rotkohl hervorragend mit Sauerbraten – hier ergänzen sich die säuerlichen Noten von Braten und Beilage ideal. Rinderrouladen, Rinderbraten und Tafelspitz werden ebenfalls gerne mit Blaukraut serviert. Wildgerichte wie Hirschsteaks, Rehragout oder Wildschweinbraten profitieren von der fruchtigen Komponente des Rotkohls, die die kräftigen Wildaromen ausgleicht.
Beilagen zu Blaukraut
Zu Rotkohl werden traditionell verschiedene Sättigungsbeilagen gereicht. Semmelknödel sind in Süddeutschland die erste Wahl – ihre neutrale, leicht salzige Note passt perfekt. Kartoffelknödel oder Klöße in allen Variationen sind ebenfalls beliebt. Spätzle, besonders die schwäbischen Eierspätzle, harmonieren wunderbar mit Blaukraut.
Kartoffeln in jeglicher Form – ob als Kartoffelpüree, Salzkartoffeln, Kartoffelgratin oder Bratkartoffeln – sind klassische Begleiter. Für eine leichtere Variante eignen sich auch gedämpfter Reis oder Polenta als Beilage.
Schnelle Blaukohl-Rezepte für den Alltag
Blaukohl aus dem Glas aufpeppen
Wenn es schnell gehen muss, ist Rotkohl aus dem Glas eine praktische Lösung. Mit ein paar Tricks können Sie ihn deutlich aufwerten: Erhitzen Sie den Glas-Rotkohl in einem Topf und fügen Sie frisch gewürfelte Äpfel, einen Schuss Apfelsaft oder Rotwein, etwas Butter und eine Prise frisch geriebenen Zimt hinzu. Ein Löffel Johannisbeergelee oder Preiselbeeren verleiht zusätzliche Fruchtigkeit. Nach 10 Minuten Köcheln schmeckt der Kohl fast wie selbstgemacht.
Express-Rotkohl in 30 Minuten
Auch frischer Rotkohl lässt sich schnell zubereiten, wenn Sie die Garzeit verkürzen. Schneiden Sie den Kohl besonders fein, kneten Sie ihn gründlich mit Salz weich und dünsten Sie ihn bei mittlerer Hitze mit ausreichend Flüssigkeit. Durch die intensive Vorbehandlung ist er bereits nach 30 Minuten bissfest und aromatisch. Diese Methode eignet sich besonders für die Alltagsküche unter der Woche.
Rotkohl-Wraps und Dürüms
Für eine schnelle, gesunde Mahlzeit können Sie gedünsteten oder rohen Rotkohl als Füllung für Wraps verwenden. Kombinieren Sie ihn mit Hummus, Falafel, frischem Gemüse und einem Joghurt-Dressing in einer Tortilla oder einem Fladenbrot. Das geht in 15 Minuten und ist perfekt für die Mittagspause.
Vegetarische und vegane Blaukohl-Gerichte
Rotkohl ohne tierische Produkte zubereiten
Für die vegane Zubereitung ersetzen Sie Butter oder Schmalz einfach durch hochwertiges Pflanzenöl oder vegane Margarine. Statt Honig verwenden Sie Ahornsirup oder Agavendicksaft zum Süßen. Gemüsebrühe ersetzt die Fleischbrühe. Der Geschmack wird dadurch nicht beeinträchtigt – viele schwören sogar darauf, dass der rein pflanzliche Rotkohl leichter und bekömmlicher ist.
Rotkohl-Dip und Aufstriche
Pürieren Sie gekochten oder rohen Rotkohl mit Kichererbsen oder weißen Bohnen, Tahin, Zitronensaft, Knoblauch und Olivenöl zu einem cremigen Dip. Diese lila gefärbte Variante von Hummus ist nicht nur ein Hingucker auf jedem Buffet, sondern auch unglaublich lecker. Sie können den Dip auch mit veganem Frischkäse oder Cashew-Creme zubereiten.
Vegane Rotkohl-Tarte
Auf einem Mürbeteig oder Blätterteig wird eine Schicht aus karamellisierten Zwiebeln verteilt, darauf kommt geschmorter Rotkohl mit Äpfeln und Rosinen. Getoppt wird das Ganze mit veganer Sahne oder Kokosmilch und im Ofen goldbraun gebacken. Diese herzhafte Tarte ist ideal für Brunch oder als Hauptgericht mit Salat.
Außergewöhnliche Blaukohl-Kreationen
Rotkohl-Suppe mit Kokosmilch
Eine exotische Variante ist die cremige Rotkohl-Suppe. Dünsten Sie Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch in Öl an, fügen Sie fein geschnittenen Rotkohl hinzu und löschen Sie mit Gemüsebrühe ab. Nach 20 Minuten Garzeit pürieren Sie alles fein, fügen Kokosmilch und einen Spritzer Limettensaft hinzu. Die intensive Farbe und der überraschende Geschmack machen diese Suppe zu einem echten Highlight. Garnieren Sie mit gerösteten Kürbiskernen und frischem Koriander.
Rotkohl-Chips als Snack
Für eine gesunde Knabberei schneiden Sie rohen Rotkohl in hauchdünne Streifen, massieren Sie etwas Öl ein und würzen Sie mit Salz. Im Dörrgerät oder bei niedriger Temperatur (120 Grad) im Backofen werden die Streifen zu knusprigen Chips getrocknet. Mit Paprikapulver, Knoblauchgranulat oder Currypulver gewürzt, sind sie eine leckere Alternative zu Kartoffelchips.
Rotkohl in der asiatischen Küche
In der asiatischen Küche wird Rotkohl gerne im Wok zubereitet. Braten Sie ihn zusammen mit Paprika, Möhren und Frühlingszwiebeln scharf an und würzen Sie mit Sojasoße, Sesamöl, Ingwer und Chili. Mit Reisnudeln oder Glasnudeln vermischt entsteht ein schnelles, farbenfrohes Wok-Gericht. Als vietnamesischer Nudelsalat mit Limette, Erdnüssen und Koriander ist roher Rotkohl ebenfalls fantastisch.
Blaukohl richtig würzen – Die besten Gewürzkombinationen
Klassische Gewürze
Die zeitlosen Aromaten für Blaukraut sind Gewürznelken, Lorbeerblätter und Wacholderbeeren. Zimt sorgt für eine weihnachtliche Note. Kümmel macht den Kohl bekömmlicher und leichter verdaulich. Eine Prise Piment verleiht eine leicht pfeffrige, warme Note. Wichtig: Gewürznelken sollten sparsam dosiert werden, da ihr Aroma sehr intensiv ist – 2 bis 3 Nelken reichen völlig aus.
Moderne Aromaten
Für zeitgemäße Interpretationen eignen sich frischer Ingwer, der dem Kohl eine angenehme Schärfe verleiht, Orangenabrieb für fruchtige Zitrusnoten oder sogar Lebkuchengewürz für eine festliche Variante. Geräuchertes Paprikapulver gibt eine leicht rauchige Note, die besonders bei geröstetem Rotkohl hervorragend zur Geltung kommt. Kreuzkümmel (Cumin) passt perfekt zu orientalisch gewürzten Varianten.
Süß-saure Balance
Das Geheimnis eines perfekt gewürzten Rotkohls liegt in der Balance zwischen süß und sauer. Essig (Rot- oder Weißweinessig, Apfelessig) sorgt für die nötige Säure und verhindert, dass der Kohl seine Farbe verliert. Zucker, Honig oder Ahornsirup gleichen die Säure aus. Apfelsaft oder Orangensaft bringen natürliche Süße und Fruchtigkeit. Johannisbeergelee oder Preiselbeeren am Ende untergerührt runden den Geschmack perfekt ab. Probieren Sie während des Kochens immer wieder und passen Sie die Würzung Ihrem persönlichen Geschmack an.
Blaukohl einkochen und haltbar machen
Einwecken im Glas
Selbst eingekochter Rotkohl ist ein Vorrat, den Sie das ganze Jahr über genießen können. Bereiten Sie den Rotkohl wie gewohnt zu und lassen Sie ihn vollständig abkühlen. Füllen Sie ihn dann in heiß sterilisierte Einmachgläser, verschließen Sie diese fest und kochen Sie die Gläser bei 90 Grad etwa 30 bis 40 Minuten im Wasserbad oder Einkochtopf ein. Dunkel und kühl gelagert hält sich eingekochtes Rotkraut mindestens ein Jahr.
Einfrieren von Blaukraut
Rotkohl lässt sich auch hervorragend einfrieren. Sie können ihn entweder roh, fein geschnitten einfrieren oder bereits fertig gekocht. Gekochter Rotkohl behält beim Einfrieren seinen Geschmack besser als roher. Portionieren Sie ihn in gefrierfeste Behälter oder Beutel und frieren Sie ihn bei -18 Grad ein. Eingefrorenes Rotkraut hält sich etwa 6 bis 8 Monate. Zum Auftauen lassen Sie es am besten über Nacht im Kühlschrank auftauen und erwärmen es dann langsam in einem Topf.
Low Carb Blaukohl-Rezepte
Rotkohl ist von Natur aus perfekt für die Low-Carb-Ernährung geeignet. Für eine kohlenhydratreduzierte Variante verzichten Sie auf Zucker und verwenden stattdessen Erythrit oder Stevia zum Süßen. Statt Apfelsaft nehmen Sie Wasser oder Gemüsebrühe. Die Äpfel können Sie durch säuerliche Birnen ersetzen, die etwas weniger Zucker enthalten, oder ganz weglassen und stattdessen mehr Essig für die Säure verwenden.
Eine weihnachtlich gewürzte Low-Carb-Variante entsteht, wenn Sie den Rotkohl mit Orangenabrieb, frischem Ingwer, Lebkuchengewürz und Erythrit zubereiten. Diese Version passt wunderbar zu gebratenem Fleisch oder Fisch und hält Sie trotz Low-Carb-Diät in festlicher Stimmung.
Blaukohl-Rezepte für besondere Anlässe
Weihnachtsmenü mit Blaukraut
Zu Weihnachten darf Blaukraut auf keinen Fall fehlen. Für ein festliches Menü empfiehlt sich eine besonders edle Variante: Schmoren Sie den Rotkohl mit Portwein, Sternanis, Zimtstangen und Orangenschale. Kurz vor dem Servieren heben Sie gebratene Maronen und ein paar Esslöffel Pflaumenmus unter. Diese Kombination harmoniert perfekt mit Gänsebraten, Entenbrust oder Wildgerichten.
Festliche Rotkohl-Variationen
Für besondere Anlässe können Sie Rotkohl mit Quittengelee verfeinern – das gibt eine außergewöhnliche, leicht herbe Note. Eine weitere festliche Variante entsteht durch die Zugabe von Cranberries und gehackten Pekannüssen. Oder probieren Sie Rotkohl mit karamellisierten Birnen und Blauschimmelkäse – eine überraschende Kombination, die Ihre Gäste begeistern wird.
Häufige Fehler bei der Blaukohl-Zubereitung vermeiden
Ein häufiger Fehler ist zu langes Kochen bei zu hoher Temperatur. Rotkohl sollte sanft köcheln, nicht sprudelnd kochen, sonst wird er matschig und verliert Vitamine. Die ideale Garzeit liegt bei 45 bis 90 Minuten je nach gewünschter Konsistenz.
Ein weiterer Fehler ist die falsche Würzung. Zu wenig Säure lässt den Kohl fad schmecken und seine Farbe verblassen. Zu viel Säure macht ihn unangenehm sauer. Probieren Sie während des Kochens mehrmals und justieren Sie nach.
Viele vergessen auch, den Rotkohl ausreichend mit Salz zu würzen oder das Salz am Anfang beim Kneten zu verwenden. Das Salz hilft, die Zellstruktur aufzubrechen und macht den Kohl weicher und aromatischer.
Um den Farbverlust zu verhindern, fügen Sie immer etwas Säure hinzu – sei es Essig, Zitronensaft oder säuerliche Äpfel. Die Säure stabilisiert die rote Farbe und verhindert, dass der Kohl gräulich wird.
FAQ – Die wichtigsten Fragen zu Blaukohl
Wie lange muss Rotkohl kochen?
Die Garzeit hängt von der Zubereitungsart ab. Bei klassischer Zubereitung im Topf sollte Rotkohl 45 bis 60 Minuten köcheln. Für intensivere Aromen können Sie ihn auch 1,5 bis 2,5 Stunden garen. Im Schnellkochtopf reichen 15 bis 20 Minuten. Schnell gedünsteter Rotkohl ist bereits nach 30 Minuten bissfest.
Warum wird mein Rotkohl nicht rot?
Der pH-Wert beeinflusst die Farbe. Ohne Säure wird Rotkohl eher grau-violett. Fügen Sie immer Essig, Zitronensaft oder säuerliche Äpfel hinzu, um die rote Farbe zu erhalten. Auch die Zugabe von Natron oder zu viel alkalischen Zutaten kann die Farbe ins Bläuliche verändern.
Kann man Rotkohl roh essen?
Ja, absolut! Roher Rotkohl ist sogar besonders gesund, da die Vitamine nicht durch Hitze zerstört werden. Hobeln Sie ihn fein, kneten Sie ihn mit Salz weich und lassen Sie ihn etwas ziehen. Als Salat mit Essig-Öl-Dressing ist er knackig und vitaminreich.
Wie bewahre ich Rotkohl auf?
Ein ganzer, frischer Kohlkopf hält sich im Gemüsefach des Kühlschranks 3 bis 4 Wochen. Angeschnittenen Kohl wickeln Sie in Folie und verbrauchen ihn innerhalb von 5 bis 10 Tagen. Gekochter Rotkohl bleibt im Kühlschrank bis zu 5 Tage frisch.
Welche Äpfel passen am besten?
Leicht säuerliche Äpfel sind ideal, da sie den Geschmack ausbalancieren. Boskoop ist ein Klassiker, Granny Smith bringt viel Säure, Elstar oder Jonagold sorgen für eine ausgewogene Mischung aus Süße und Säure. Vermeiden Sie zu süße Sorten wie Golden Delicious, da der Rotkohl sonst zu süßlich wird.
Die Vielfalt von Blaukohl in der internationalen Küche
Rotkohl wird nicht nur in Deutschland geschätzt. In Dänemark ist „rødkål“ eine traditionelle Weihnachtsbeilage, dort mit noch mehr Zucker und Essig zubereitet. Die Niederlande servieren „rode kool“ oft mit Braadworst. In Polen kennt man „czerwona kapusta“, die häufig mit Speck zubereitet wird.
In der französischen Küche wird „chou rouge“ gerne mit Kastanien und Rotwein geschmort. Die skandinavischen Länder mögen ihren Rotkohl süßer und würzen ihn oft mit Nelken und Johannisbeergelee. In der modernen asiatischen Fusion-Küche wird Rotkohl zunehmend in Kimchi-Varianten oder als knackige Komponente in vietnamesischen Frühlingsrollen verwendet.
Blaukohl für Kinder schmackhaft machen
Viele Kinder sind anfangs skeptisch gegenüber Rotkohl. Ein Trick ist, ihn etwas süßer zuzubereiten und weniger Gewürznelken zu verwenden. Schneiden Sie den Kohl sehr fein und verstecken Sie ihn in beliebten Gerichten: in Lasagne, als Topping auf Pizza oder püriert in einer Tomatensoße.
Die intensive violette Farbe kann man auch zum Vorteil nutzen: Rotkohl-Pfannkuchen in lustigem Lila, lila gefärbte Nudeln mit Rotkohlsoße oder ein „Regenbogen-Salat“ mit vielen bunten Gemüsesorten machen neugierig. Lassen Sie Kinder beim Kochen helfen – wer selbst geschnippelt hat, probiert eher.
Blaukohl-Genuss das ganze Jahr über
Auch wenn Rotkohl ein klassisches Wintergemüse ist und von August bis April Saison hat, können Sie ihn das ganze Jahr über genießen. Im Sommer ist roher Rotkohlsalat eine erfrischende Beilage zum Grillen. Die knackige Textur und die leuchtende Farbe machen sich wunderbar in sommerlichen Buddha-Bowls oder als Coleslaw zu Pulled Pork.
Im Herbst passt Rotkohl perfekt zu Wildgerichten und herbstlichen Menüs mit Kürbis und Maronen. Im Winter ist er der Star auf dem Weihnachtsteller. Und im Frühjahr können Sie ihn leichter zubereiten – kurz gedünstet mit frischen Kräutern als Beilage zu Fisch oder hellem Fleisch.
Durch Einkochen, Einfrieren oder die Verwendung von Rotkohl aus dem Glas steht Ihnen dieses vielseitige Gemüse ganzjährig zur Verfügung. So können Sie auch im Sommer spontan einen Weihnachtsbraten mit allen klassischen Beilagen zaubern oder im Januar eine frische Rotkohl-Bowl genießen.
Ihre kulinarische Reise mit Blaukohl beginnt jetzt
Mit über 25 Rezeptideen und unzähligen Variationsmöglichkeiten haben Sie jetzt das komplette Rüstzeug, um Blaukohl in all seinen Facetten zu entdecken. Von der klassischen Beilage über moderne Hauptgerichte bis hin zu kreativen Snacks – dieses unterschätzte Wintergemüse hat so viel mehr zu bieten, als viele denken.
Beginnen Sie mit einem klassischen Rezept, um ein Gefühl für die Grundaromen zu bekommen, und trauen Sie sich dann an modernere Interpretationen. Experimentieren Sie mit Gewürzen, probieren Sie internationale Varianten und finden Sie Ihre persönliche Lieblingszubereitung. Rotkohl ist nicht nur gesund und nahrhaft, sondern auch unglaublich vielseitig und schmackhaft.
Ob Sie nun den perfekten Begleiter zum Weihnachtsbraten suchen, eine nährstoffreiche Bowl für die Mittagspause zusammenstellen oder Ihre Gäste mit einer außergewöhnlichen Rotkohl-Pizza überraschen möchten – mit den Tipps und Rezepten aus diesem Artikel sind Ihnen keine Grenzen gesetzt. Lassen Sie sich von der Farbe, dem Geschmack und der Vielseitigkeit dieses wunderbaren Gemüses inspirieren und entdecken Sie, was man alles Leckeres mit Blaukohl machen kann!





