Die Feldbohne erlebt gerade ihr wohlverdientes Comeback in deutschen Küchen. Was früher als Grundnahrungsmittel galt und dann lange Zeit nur noch als Tierfutter diente, erobert nun die Herzen von Hobbyköchen und Food-Enthusiasten zurück. Ob Sie sie als Ackerbohne, Puffbohne, dicke Bohne, Saubohne oder Favabohne kennen – diese vielseitige Hülsenfrucht hat kulinarisch unglaublich viel zu bieten.
Besonders interessant: Die Feldbohne ist eine echte Klimaschützerin. Als heimische Hülsenfrucht muss sie keine langen Transportwege zurücklegen und ihre Wurzeln reichern den Boden sogar mit wertvollem Stickstoff an. Dabei schmeckt sie leicht nussig, cremig und lässt sich von herzhaften Eintöpfen über frische Salate bis hin zu überraschend leckeren Desserts verarbeiten. Mit etwa 25 Gramm Protein pro 100 Gramm getrocknete Bohnen ist sie zudem eine hervorragende pflanzliche Eiweißquelle.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen 15 kreative und traditionelle Rezeptideen, die beweisen: Mit Feldbohnen kann man richtig leckere Gerichte zaubern!
Wie bereitet man Feldbohnen richtig zu?
Bevor wir zu den köstlichen Rezepten kommen, klären wir die wichtigsten Grundlagen zur Zubereitung von Feldbohnen. Die richtige Vorbereitung ist entscheidend für den Geschmack und die Bekömmlichkeit.
Frische vs. getrocknete Feldbohnen
Frische Feldbohnen sind von Juni bis September auf Wochenmärkten und in gut sortierten Gemüsegeschäften erhältlich. Sie sitzen in dicken, samtigen Schoten und müssen vor der Zubereitung ausgelöst werden. Rechnen Sie damit, dass aus etwa einem Kilogramm Schoten nur rund 200 Gramm verwendbare Bohnenkerne übrig bleiben.
Getrocknete Feldbohnen sind das ganze Jahr über verfügbar und besonders praktisch für die Vorratshaltung. Die kleineren Sorten werden auch als Sau- oder Pferdebohnen bezeichnet und hauptsächlich getrocknet verkauft. Diese müssen vor dem Kochen eingeweicht werden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Kochen
Für frische Feldbohnen:
- Bohnen aus den Schoten lösen
- Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen
- Bohnenkerne 3-5 Minuten blanchieren, bis sie weich aber noch bissfest sind
- Mit Eiswasser abschrecken, um den Garprozess zu stoppen
- Optional: Die dünne graue Haut durch leichtes Drücken entfernen (ergibt hellgrüne, besonders zarte Bohnen)
Für getrocknete Feldbohnen:
- Bohnen über Nacht (mindestens 8 Stunden) in der doppelten Menge Wasser einweichen
- Einweichwasser abgießen und mit frischem Wasser auffüllen
- Zum Kochen bringen und dann bei mittlerer Hitze 25-35 Minuten köcheln lassen
- Im Schnellkochtopf verkürzt sich die Zeit auf etwa 15 Minuten
- Bohnen sind fertig, wenn sie weich sind und leicht zerfallen
Wichtig: Feldbohnen enthalten im rohen Zustand Phasin, einen giftigen Eiweißstoff, der Magen-Darm-Beschwerden verursachen kann. Deshalb müssen sie immer mindestens 10-15 Minuten gekocht werden!
Wichtige Tipps für die Zubereitung
Für bessere Bekömmlichkeit: Fügen Sie dem Kochwasser Gewürze wie Bohnenkraut, Kümmel oder Koriander hinzu. Diese machen die Bohnen leichter verdaulich und reduzieren Blähungen.
Für intensive Farbe: Wer die schöne grüne Farbe frischer Feldbohnen erhalten möchte, gibt einen Teelöffel Natron oder Backpulver ins Kochwasser.
Für mehr Geschmack: Nach dem Kochen schmecken Feldbohnen mit etwas Butter, Olivenöl oder geröstetem Sesamöl noch aromatischer.
Lagerung: Frische Feldbohnen halten sich im Kühlschrank etwa 2-3 Tage in der Schote. Zum längeren Lagern können Sie sie blanchiert einfrieren.
Traditionelle deutsche Gerichte mit dicken Bohnen
Dicke Bohnen mit Speck
Dieser norddeutsche Klassiker ist Soulfood pur und perfekt für kühle Tage. Das herzhafte Gericht kombiniert die cremigen Bohnen mit knusprigem Speck und ist in etwa 30 Minuten fertig.
Zutaten für 4 Personen:
- 1 kg frische Feldbohnen (oder 400 g TK-Ware)
- 200 g durchwachsener Speck
- 2 Zwiebeln
- 2 EL Butter
- 1 Bund Bohnenkraut
- Salz, Pfeffer
- Optional: 1-2 EL Mehl zum Binden
Zubereitung: Speck würfelig schneiden und in einer Pfanne knusprig braten. Zwiebeln in Ringe schneiden und im Speckfett glasig dünsten. Die gekochten Feldbohnen dazugeben, mit Butter verfeinern und mit Bohnenkraut, Salz und Pfeffer würzen. Dazu passen Salzkartoffeln oder frisches Bauernbrot.
Feldbohnen-Eintopf
Ein wärmender Eintopf, der satt und glücklich macht. Dieses Rezept lässt sich wunderbar variieren und schmeckt am nächsten Tag oft noch besser.
Zutaten für 6 Personen:
- 500 g getrocknete Feldbohnen (eingeweicht)
- 400 g Kartoffeln
- 2 Karotten
- 1 Stange Lauch
- 1 Zwiebel
- 100 g Graupen (optional)
- 1,5 Liter Gemüsebrühe
- 2 Lorbeerblätter
- Bohnenkraut, Majoran
- Salz, Pfeffer
Für die Fleischvariante: 300 g Kasseler oder Mettenden
Zubereitung: Alle Gemüse würfeln und mit den eingeweichten Bohnen in der Brühe zum Kochen bringen. Gewürze hinzufügen und etwa 45 Minuten köcheln lassen. Graupen nach 20 Minuten dazugeben. Mit frischer Petersilie servieren.
Innovative Rezeptideen für jeden Geschmack
Mediterraner Feldbohnen-Salat
Dieser frische Salat bringt Sommergefühle auf den Teller und ist perfekt als leichte Hauptmahlzeit oder als Beilage zum Grillen.
Zutaten für 4 Personen:
- 500 g gekochte Feldbohnen (geschält)
- 1 Fenchelknolle
- 8 Radieschen
- 2 Lauchzwiebeln
- 1 Bund Rucola
- 10 Blätter frische Minze
- 50 g Parmesan (gehobelt)
- 4 EL Olivenöl
- Saft von 1 Zitrone
- Salz, Pfeffer, Chiliflocken
Zubereitung: Fenchel fein hobeln, Radieschen in Scheiben schneiden, Lauchzwiebeln in Ringe schneiden. Minze grob hacken. Alle Zutaten in einer Schüssel vermischen. Mit Olivenöl, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und einer Prise Chiliflocken würzen. Parmesan und Rucola zum Schluss unterheben.
Feldbohnen-Hummus
Eine regionale Alternative zum klassischen Kichererbsen-Hummus – cremig, nussig und überraschend lecker!
Zutaten:
- 300 g gekochte Feldbohnen
- 3 EL Tahini (Sesampaste)
- 2 Knoblauchzehen
- Saft von 1-2 Zitronen
- 3 EL Olivenöl
- 1 TL Kreuzkümmel
- Salz, Pfeffer
- Eiskaltes Wasser nach Bedarf
Zubereitung: Alle Zutaten in einem Mixer oder mit einem Pürierstab zu einer cremigen Masse verarbeiten. Nach Bedarf kaltes Wasser hinzufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Mit Olivenöl beträufeln und mit Paprikapulver, gerösteten Pinienkernen oder frischen Kräutern garnieren.
Tipp: Der Hummus schmeckt am besten, wenn er mindestens eine Stunde im Kühlschrank durchziehen kann. Er hält sich dort etwa 3-4 Tage.
Fave – Italienisches Ackerbohnen-Püree
In Italien, besonders in Apulien, ist dieses Püree eine echte Delikatesse. Es wird traditionell mit geschälten, getrockneten Ackerbohnen zubereitet.
Zutaten für 4 Personen:
- 250 g getrocknete, geschälte Feldbohnen (Splits)
- 1 Lorbeerblatt
- 2 rote Zwiebeln
- 4 EL hochwertiges Olivenöl
- 2 EL Weißweinessig
- Salz, Pfeffer
- Optional: 150 g Kartoffeln für extra Cremigkeit
Zubereitung: Eingeweichte Bohnen mit Lorbeerblatt und reichlich Wasser zum Kochen bringen. Bei niedriger Hitze etwa 30 Minuten köcheln, bis die Bohnen vollständig zerfallen. Optional Kartoffeln mitgaren. Mit einem Mixer zu einem feinen Püree verarbeiten. Zwiebeln in Ringe schneiden und in Olivenöl weich dünsten. Aus Essig, Olivenöl, Salz und Pfeffer eine Vinaigrette rühren und die Zwiebeln darin marinieren. Das Püree auf Tellern verteilen und die Zwiebeln darüber anrichten.
Serviervorschlag: In Italien genießt man Fave oft mit Cicorino (Wildchicorée) oder einfach mit geröstetem Brot.
Feldbohnen-Falafel
Eine innovative Variante des Nahost-Klassikers – proteinreich, aromatisch und perfekt für Meal Prep.
Zutaten für ca. 20 Stück:
- 300 g gekochte Feldbohnen
- 2 EL gemahlene Leinsamen + 4 EL Wasser
- 100 g gehackte Nüsse (Walnüsse oder Mandeln)
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Bund Petersilie
- 2 TL Kreuzkümmel
- 1 TL Koriander
- Salz, Pfeffer
- Optional: 2 EL Kichererbsenmehl zum Binden
Zubereitung: Leinsamen mit Wasser quellen lassen (Ei-Ersatz). Alle Zutaten in einer Küchenmaschine zu einer formfähigen Masse verarbeiten. Etwa 30 Minuten kalt stellen. Zu kleinen Bällchen oder flachen Talern formen. In heißem Öl von beiden Seiten goldbraun braten oder im Ofen bei 180°C etwa 25 Minuten backen.
Serviervorschlag: Mit Hummus, Salat, Tomaten und Joghurt-Sauce in Pita-Brot oder als Bowl mit Reis.
Feldbohnen in der Weltküche
Orientalische Reispfanne mit Feldbohnen
Dieses aromatische Gericht vereint süße Rosinen, knackige Pistazien und würzigen Safran mit nussigen Feldbohnen.
Zutaten für 4 Personen:
- 300 g Basmatireis
- 200 g gekochte Feldbohnen
- 50 g Pistazien
- 50 g Rosinen
- 2 EL Sesam
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Prise Safranfäden
- 500 ml Gemüsebrühe
- 2 EL Olivenöl
- Frische Kräuter (Minze, Koriander, Petersilie)
- Saft von 1/2 Zitrone
- Salz, Pfeffer
Zubereitung: Reis 15 Minuten in lauwarmem Wasser einweichen. Pistazien und Sesam ohne Fett rösten. Zwiebel und Knoblauch fein würfeln und in Olivenöl andünsten. Safran in etwas warmer Brühe auflösen. Reis abtropfen lassen und mit der Brühe aufgießen. Aufkochen, dann zugedeckt 15 Minuten bei niedriger Hitze garen. Herd ausschalten und weitere 10 Minuten ziehen lassen. Feldbohnen, Rosinen, Nüsse, Kräuter und Zitronensaft unterheben.
Tipp: Dazu passt wunderbar griechischer Joghurt mit frischer Minze oder Granatapfelkernen als Topping.
Feldbohnen nach italienischer Art – Fave rosolate alla menta
Ein klassisches sardisches Gericht, das die Bohnen mit frischer Minze und Zwiebeln kombiniert.
Zutaten für 4 Personen:
- 600 g frische Feldbohnen (ausgelöst und geschält)
- 1 große Zwiebel
- 10 Blätter frische Minze
- 3 EL Olivenöl
- 100 ml Gemüsebrühe
- Salz, Pfeffer
Optional: 50 g gewürfelter Pancetta oder Speck für die herzhafte Variante
Zubereitung: Zwiebel fein würfeln und in Olivenöl glasig dünsten. Optional Speck hinzufügen und kurz mitbraten. Feldbohnen dazugeben, mit Brühe ablöschen und etwa 10 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Minzblätter grob hacken und kurz vor Ende der Garzeit unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Serviervorschlag: Als Beilage zu gegrilltem Fleisch oder Fisch, oder als vegetarische Hauptspeise mit geröstetem Ciabatta.
Perfekte Begleiter zu Fleisch und Fisch
Gebutterte Feldbohnen mit Kräutern
Die einfachste und vielleicht köstlichste Art, Feldbohnen zu genießen – als elegante Beilage.
Zutaten für 4 Personen:
- 500 g gekochte Feldbohnen
- 40 g gesalzene Butter
- 1 EL gehackte Petersilie
- 1 TL gehackter Dill
- Etwas abgeriebene Zitronenschale
- Salz, weißer Pfeffer
Zubereitung: Butter in einer Pfanne schmelzen, Feldbohnen hineingeben und bei mittlerer Hitze etwa 3-4 Minuten schwenken. Frische Kräuter und Zitronenabrieb hinzufügen, kurz durchmischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Passt perfekt zu: Lammkoteletts, Seelachs, Hähnchenbrust oder auch als Teil eines vegetarischen Menüs.
Feldbohnen-Gemüse mit Tomaten
Eine mediterrane Beilage, die durch die Säure der Tomaten besonders frisch schmeckt.
Zutaten für 4 Personen:
- 400 g gekochte Feldbohnen
- 300 g Cherry-Tomaten
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 3 EL Olivenöl
- 1 TL Zucker
- Frisches Basilikum
- Salz, Pfeffer
Zubereitung: Zwiebel und Knoblauch fein hacken und in Olivenöl andünsten. Cherry-Tomaten halbieren und hinzufügen. Mit Zucker, Salz und Pfeffer würzen und etwa 5 Minuten köcheln lassen, bis die Tomaten leicht zerfallen. Feldbohnen unterrühren und erhitzen. Mit frischem Basilikum garnieren.
Ungewöhnlich aber lecker: Feldbohnen in Desserts
Vegane Brownies mit Ackerbohnen
Klingt verrückt, schmeckt aber fantastisch! Diese Brownies sind glutenfrei, vegan und erstaunlich saftig.
Zutaten für eine 20×20 cm Form:
- 250 g gekochte Feldbohnen
- 2 EL gemahlene Leinsamen + 4 EL Wasser
- 100 g gehackte Walnüsse
- 100 g Kakaopulver
- 100 ml Pflanzenmilch
- 80 ml Ahornsirup oder Agavendicksaft
- 60 ml neutrales Öl
- 2 TL Vanilleextrakt
- 1 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- Optional: vegane Schokodrops
Zubereitung: Leinsamen mit Wasser verrühren und 10 Minuten quellen lassen. Feldbohnen mit Pflanzenmilch grob pürieren. Alle Zutaten in einer Schüssel gut vermischen. Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Form streichen (etwa 2 cm dick). Bei 180°C Umluft 25 Minuten backen. Sofort nach dem Backen in Stücke schneiden und vollständig auskühlen lassen.
Tipp: Die Brownies schmecken nach einem Tag Ruhe im Kühlschrank noch besser, da sie dann schön fudgy werden.
Warum Feldbohnen so gesund sind
Nährstoffe und Vitamine
Feldbohnen sind wahre Nährstoffbomben und verdienen einen festen Platz in einer ausgewogenen Ernährung:
Proteinreich: Mit etwa 25 Gramm Protein pro 100 Gramm (getrocknet) sind sie eine hervorragende pflanzliche Eiweißquelle und ideal für Vegetarier und Veganer.
Ballaststoffreich: Die enthaltenen Ballaststoffe fördern die Verdauung, halten lange satt und unterstützen eine gesunde Darmflora.
Reich an Mineralstoffen: Feldbohnen liefern Eisen (wichtig für die Blutbildung), Kalzium (für Knochen und Zähne), Magnesium (für Muskeln und Nerven) sowie Kalium (für den Flüssigkeitshaushalt).
Vitamine: Besonders Folsäure (Vitamin B9) ist reichlich enthalten, daneben auch B-Vitamine und Vitamin C (vor allem in frischen Bohnen).
Wenig Fett: Mit nur etwa 1-2 Gramm Fett pro 100 Gramm sind Feldbohnen sehr fettarm und dabei dennoch sättigend.
Feldbohnen für eine nachhaltige Ernährung
Feldbohnen sind nicht nur gut für unsere Gesundheit, sondern auch für die Umwelt:
Regional und saisonal: Anders als Kichererbsen oder Sojabohnen wachsen Feldbohnen problemlos in Deutschland und müssen keine langen Transportwege zurücklegen.
Bodenverbesserung: Wie alle Hülsenfrüchte reichern Feldbohnen durch ihre Knöllchenbakterien den Boden mit Stickstoff an – ein natürlicher Dünger, der chemische Düngemittel überflüssig macht.
Insektenfreundlich: Die weiß-schwarzen Blüten der Feldbohne sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber.
Geringe CO2-Bilanz: Die Produktion von pflanzlichem Protein aus Feldbohnen verursacht deutlich weniger CO2-Emissionen als die Fleischproduktion.
So kaufen und lagern Sie Feldbohnen richtig
Frische Feldbohnen auswählen
Saison: Die Haupterntezeit für frische Feldbohnen ist von Juni bis September. In dieser Zeit finden Sie sie auf Wochenmärkten und in gut sortierten Gemüseläden.
Qualitätsmerkmale:
- Die Schoten sollten prall und saftig aussehen
- Frische Schoten haben eine samtige, grüne Oberfläche
- Bei Druck sollten die Bohnenkerne in der Schote deutlich fühlbar sein
- Vermeiden Sie Schoten mit braunen Flecken oder Druckstellen
Menge beachten: Aus einem Kilogramm Schoten erhalten Sie nur etwa 200-250 Gramm Bohnenkerne. Planen Sie entsprechend großzügig ein.
Feldbohnen einfrieren und konservieren
Einfrieren von frischen Bohnen:
- Bohnen aus der Schote lösen
- Kurz (2-3 Minuten) in kochendem Salzwasser blanchieren
- Sofort in Eiswasser abschrecken
- Gut abtropfen lassen
- In Gefrierbeuteln portionsweise einfrieren
- Haltbarkeit: bis zu 12 Monate
Getrocknete Bohnen lagern: Getrocknete Feldbohnen sollten kühl, dunkel und trocken in luftdichten Behältern aufbewahrt werden. So halten sie sich mehrere Jahre. Achten Sie darauf, dass keine Feuchtigkeit eindringen kann, sonst können die Bohnen schimmeln.
Gekochte Bohnen aufbewahren: Gekochte Feldbohnen halten sich im Kühlschrank etwa 3-4 Tage in einem verschlossenen Behälter. Sie können auch problemlos eingefroren werden (bis zu 6 Monate haltbar).
Häufig gestellte Fragen zu Feldbohnen
Kann man Feldbohnen roh essen?
Nein, auf keinen Fall! Feldbohnen enthalten im rohen Zustand das giftige Lektin Phasin, das zu schweren Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen kann. Erst durch ausreichendes Erhitzen (mindestens 10-15 Minuten Kochen) wird Phasin zerstört und die Bohnen werden genießbar. Auch das Kochwasser sollte nicht weiterverwendet werden.
Wie lange müssen Feldbohnen kochen?
Die Garzeit hängt davon ab, ob Sie frische oder getrocknete Bohnen verwenden:
Frische Feldbohnen: 3-5 Minuten blanchieren, bis sie weich aber noch bissfest sind.
Getrocknete Feldbohnen (eingeweicht):
- Im normalen Topf: 25-35 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln
- Im Schnellkochtopf: etwa 15 Minuten
- Die Bohnen sind fertig, wenn sie weich sind und sich leicht zerdrücken lassen
Wichtig: Lieber etwas länger kochen als zu kurz, um sicherzustellen, dass alle schädlichen Lektine zerstört sind.
Was ist der Unterschied zwischen Feldbohnen und grünen Bohnen?
Obwohl beide „Bohnen“ heißen, sind sie botanisch völlig unterschiedlich:
Feldbohnen (Ackerbohnen):
- Gehören zur Gattung der Wicken (Vicia faba)
- Man isst nur die Kerne, nicht die Hülsen
- Größere, dickere Bohnenkerne
- Müssen immer aus der Schote gelöst werden
- Leicht nussiger, herber Geschmack
- Saison: Juni bis September
Grüne Bohnen (Gartenbohnen):
- Gehören zur Gattung Phaseolus
- Die komplette Schote wird gegessen (Brechbohnen, Prinzessbohnen)
- Dünnere, längere Schoten
- Werden am Stück gekocht
- Milder, gemüsiger Geschmack
- Saison: Juli bis Oktober
Wo kann man Feldbohnen kaufen?
Frische Feldbohnen:
- Wochenmärkte (besonders in Norddeutschland verbreitet)
- Gut sortierte Gemüsegeschäfte
- Bio-Läden und Hofläden
- Saison: Juni bis September
Tiefgefrorene Feldbohnen (meist als „Dicke Bohnen“):
- Gut sortierte Supermärkte (Tiefkühlabteilung)
- Ganzjährig verfügbar
- Praktische Alternative zu frischen Bohnen
Getrocknete Feldbohnen/Ackerbohnen:
- Unverpackt-Läden
- Online-Shops für Hülsenfrüchte
- Türkische oder orientalische Lebensmittelgeschäfte (als „Fava Bohnen“)
- Bio-Supermärkte
- Spezialisierte Händler für regionale Lebensmittel
Tipp: Wenn Sie Ackerbohnen in Ihrer Region nicht finden, können Sie auch online bestellen. Mittlerweile gibt es mehrere Anbieter, die sich auf heimische Hülsenfrüchte spezialisiert haben.
Wie schält man Feldbohnen richtig?
Das Schälen von Feldbohnen ist optional, macht sie aber besonders zart und schön hellgrün. Hier die Anleitung:
- Vorbereitung: Bohnen aus der Schote lösen
- Blanchieren: 2-3 Minuten in kochendem Salzwasser garen
- Abschrecken: Sofort in Eiswasser geben, damit die Haut sich besser löst
- Schälen: Mit einem kleinen Messer einen winzigen Einschnitt in die dünne, graue Haut machen
- Herausdrücken: Leicht auf die Bohne drücken – sie poppt von selbst heraus
- Ergebnis: Hellgrüne, besonders cremige Bohnenkerne
Wann sollte man schälen?
- Bei jungen, frischen Bohnen kann die Haut dranbleiben
- Bei größeren, älteren Bohnen wird die Haut zäher und sollte entfernt werden
- Für Salate und Pürees (Fave) empfiehlt sich das Schälen
- Für Eintöpfe mit Speck kann die Haut dranbleiben
Profi-Tipps für perfekte Feldbohnen-Gerichte
Tipp 1 – Gewürze für bessere Bekömmlichkeit: Kochen Sie Feldbohnen immer mit Bohnenkraut, Kümmel oder Koriander. Diese Gewürze enthalten ätherische Öle, die Blähungen vorbeugen und die Verdauung unterstützen.
Tipp 2 – Doppelt kochen für weniger Gas: Für besonders empfindliche Mägen können Sie das Einweichwasser nach 12 Stunden einmal komplett austauschen und die Bohnen dann mit komplett frischem Wasser kochen. Das reduziert die blähenden Stoffe zusätzlich.
Tipp 3 – Säure erst am Ende: Essig, Zitronensaft oder Tomaten sollten Sie erst am Ende der Garzeit hinzufügen. Säure verhindert, dass die Bohnen weich werden.
Tipp 4 – Geschmacksverstärker: Ein Schuss gutes Olivenöl, ein Stück Butter oder etwas geröstetes Sesamöl nach dem Kochen intensivieren das nussige Aroma der Bohnen enorm.
Tipp 5 – Kombinationen: Feldbohnen harmonieren wunderbar mit Minze, Zitrone, Knoblauch, Zwiebeln, Tomaten, Fenchel, Speck, Parmesan und Chili. Experimentieren Sie mutig!
Tipp 6 – Reste verwerten: Übrig gebliebene gekochte Feldbohnen können Sie am nächsten Tag zu Salat verarbeiten, in Pfannengerichte geben, zu Püree verarbeiten oder in Suppen verwenden.
Welche Zutaten passen zu Feldbohnen?
Feldbohnen sind echte Teamplayer in der Küche. Hier eine Übersicht besonders gelungener Kombinationen:
Kräuter: Minze (absolute Top-Kombination!), Petersilie, Dill, Bohnenkraut, Basilikum, Koriander, Salbei
Gemüse: Tomaten, Fenchel, Zwiebeln, Lauchzwiebeln, Knoblauch, Paprika, Radieschen, Rucola, Kartoffeln
Gewürze: Kreuzkümmel, Koriandersamen, Kümmel, Chili, Paprika, Safran, schwarzer Pfeffer
Käse: Parmesan, Pecorino, Feta, Ziegenkäse, Ricotta
Fleisch/Fisch: Speck, Kasseler, Lammfleisch, Hähnchen, Meeresfrüchte
Nüsse und Samen: Mandeln, Walnüsse, Pinienkerne, Sesam, Pistazien
Säure: Zitronensaft, Weißweinessig, Balsamico
Öle: Olivenöl (besonders hochwertiges, fruchtiges), Butter, Sesamöl
Ihre kulinarische Reise mit Feldbohnen beginnt jetzt
Die Feldbohne ist weit mehr als nur eine Hülsenfrucht – sie ist ein kulinarisches Comeback-Kid, das zu Recht wieder in unseren Küchen Einzug hält. Von herzhaften norddeutschen Klassikern mit Speck über mediterrane Salate bis hin zu innovativen veganen Brownies: Die Möglichkeiten sind praktisch grenzenlos.
Besonders wertvoll: Mit Feldbohnen holen Sie sich nicht nur ein vielseitiges, proteinreiches und gesundes Lebensmittel nach Hause, sondern unterstützen gleichzeitig eine nachhaltige, regionale Landwirtschaft. Jedes Gericht mit heimischen Ackerbohnen ist ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz.
Wenn Sie frische Feldbohnen auf dem Wochenmarkt entdecken, greifen Sie zu! Ja, das Pulen kostet etwas Zeit – aber es ist meditativ, entspannend und die Vorfreude auf das köstliche Ergebnis steigt mit jeder ausgelösten Bohne. Und wenn es schnell gehen muss, sind tiefgefrorene dicke Bohnen eine praktische Alternative, die immer im Vorrat sein sollte.
Starten Sie Ihre Feldbohnen-Experimente am besten mit einem der klassischen Rezepte wie Dicke Bohnen mit Speck oder dem mediterranen Salat. Sobald Sie das nussige Aroma und die cremige Konsistenz schätzen gelernt haben, werden Sie automatisch kreativer und entwickeln Ihre eigenen Lieblingskombinationen.
Also: Ran an die Bohnen! Ihre Küche – und der Planet – werden es Ihnen danken. Guten Appetit!





