Udon-Nudeln gehören zu den beliebtesten Nudelsorten der japanischen Küche – und das aus gutem Grund. Diese dicken, weichen Weizennudeln sind unglaublich vielseitig, einfach zuzubereiten und schmecken einfach fantastisch. Ob in einer dampfenden Suppe, knusprig aus dem Wok oder erfrischend kalt im Sommer: Mit Udon-Nudeln lassen sich unzählige köstliche Gerichte zaubern, die in nur 15 bis 30 Minuten auf dem Tisch stehen.
Was Udon-Nudeln so besonders macht, ist ihre einzigartige Konsistenz – zäh und weich zugleich, aber niemals matschig – sowie ihr milder, neutraler Geschmack. Dadurch nehmen sie Saucen, Brühen und Gewürze perfekt auf und harmonieren mit praktisch jeder Zutat. Egal ob du Anfänger in der asiatischen Küche bist oder bereits ein Profi: Udon-Nudeln verzeihen kleine Fehler und gelingen fast immer.
In diesem umfassenden Guide zeige ich dir 15 leckere Rezeptideen mit Udon-Nudeln – von klassischen japanischen Suppengerichten über gebratene Wok-Kreationen bis hin zu modernen Fusion-Varianten. Du erfährst außerdem, wie du Udon-Nudeln richtig kochst, welche Toppings am besten passen und wo du die Zutaten bekommst. Lass uns gemeinsam in die wunderbare Welt der Udon-Küche eintauchen!
Was sind Udon-Nudeln und warum schmecken sie so gut?
Udon-Nudeln sind dicke japanische Weizennudeln, die traditionell aus nur drei einfachen Zutaten bestehen: Weizenmehl, Wasser und Salz. Im Gegensatz zu dünneren Nudelsorten wie Ramen oder Soba zeichnen sich Udon durch ihre beeindruckende Dicke (oft 4-6 mm) und ihre charakteristische Konsistenz aus. Sie sind elastisch, leicht zäh und haben dennoch eine angenehme Weichheit, die beim Essen ein einzigartiges Mundgefühl erzeugt.
Der Geschmack von Udon-Nudeln ist bewusst mild und neutral gehalten. Das mag auf den ersten Blick langweilig klingen, ist aber genau ihre große Stärke: Wie eine leere Leinwand für einen Künstler bieten Udon-Nudeln die perfekte Basis, um andere Aromen zur Geltung zu bringen. Sie saugen Brühen regelrecht auf, umhüllen sich mit Saucen und lassen sich mit praktisch jedem Gemüse, Fleisch oder Tofu kombinieren.
Verschiedene Arten von Udon-Nudeln
Beim Einkauf stößt du auf verschiedene Varianten von Udon-Nudeln, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben:
Frische Udon findest du im Kühlregal asiatischer Supermärkte. Sie sind bereits vorgekocht und müssen nur etwa 2 Minuten in heißem Wasser erhitzt werden. Diese Variante kommt der authentischen Textur am nächsten und ist ideal für alle, die Wert auf Qualität legen. Nach dem Öffnen sollten sie innerhalb von 1-2 Tagen verbraucht werden.
Gefrorene Udon sind eine praktische Alternative, die sich mehrere Monate im Gefrierfach hält. Sie behalten ihre Konsistenz sehr gut und sind perfekt für spontane Kochsessions. Einfach direkt aus dem Gefrierfach ins kochende Wasser geben – kein Auftauen nötig!
Getrocknete Udon haben die längste Haltbarkeit (mehrere Monate) und sind in vielen größeren Supermärkten erhältlich. Sie müssen etwa 5-8 Minuten gekocht werden und haben eine etwas andere Textur als frische Nudeln – weniger elastisch, dafür aber immer noch sehr lecker.
Wo kann man Udon-Nudeln kaufen?
Die erste Anlaufstelle für Udon-Nudeln sind asiatische Supermärkte, wo du die größte Auswahl an verschiedenen Marken und Varianten findest. Aber auch immer mehr normale Supermärkte führen Udon-Nudeln in ihrer internationalen Abteilung – dort meist in getrockneter Form. Online-Shops wie Amazon oder spezialisierte Asia-Shops bieten ebenfalls eine breite Palette an Udon-Nudeln, oft sogar in praktischen Mehrfachpackungen zu günstigeren Preisen.
Die 5 beliebtesten heißen Udon-Suppengerichte
Wenn die Tage kälter werden, gibt es kaum etwas Tröstlicheres als eine dampfende Schüssel Udon-Suppe. Diese Gerichte vereinen wärmende Brühen mit den herzhafte Nudeln und bieten pure Gemütlichkeit in einer Schale. Hier sind die fünf klassischsten Varianten, die du unbedingt probieren solltest:
Kake Udon – Die klassische Udon-Suppe
Kake Udon ist die einfachste und zugleich eleganteste Form der Udon-Suppe – ein echtes Meisterwerk der minimalistischen japanischen Küche. Die Basis bildet eine aromatische Dashi-Brühe aus Kombu-Algen und Bonitoflocken, verfeinert mit Sojasauce und einem Schuss süßem Mirin. Die gekochten Udon-Nudeln werden in die heiße Brühe gegeben und mit fein geschnittenen Frühlingszwiebeln garniert.
Diese Suppe ist in nur 10-15 Minuten fertig und perfekt für Tage, an denen du etwas Leichtes, aber dennoch Sättigendes möchtest. Viele Japaner schwören auf Kake Udon als Kateressen oder als schnelles Mittagessen. Du kannst die Suppe nach Belieben mit Toppings wie einem weichgekochten Ei, gebratenem Tofu oder Tempura ergänzen.
Miso Udon – Würzige Nudelsuppe mit Umami
Miso Udon bringt die Geschmackstiefe der fermented Miso-Paste in die Udon-Suppe. Diese Variante ist besonders herzhaft und bietet eine intensive Umami-Note, die von der Miso-Paste stammt. Die Zubereitung beginnt mit einer Dashi-Brühe, in die am Ende – wichtig: bei ausgeschalteter Hitze! – die Miso-Paste eingerührt wird. So bleiben die wertvollen Enzyme und der volle Geschmack erhalten.
Als Toppings eignen sich besonders gut gebratener Tofu, Shimeji-Pilze und ein Schuss scharfes Chili-Öl (La-Yu). Diese Suppe ist nicht nur unglaublich lecker, sondern auch nahrhaft und kann leicht vegan zubereitet werden, indem du eine vegetarische Dashi-Variante verwendest. Mit etwa 400-500 Kalorien pro Portion ist Miso Udon ein ausgewogenes Hauptgericht.
Curry Udon – Japanisches Comfort Food
Curry Udon vereint zwei absolute Favoriten der japanischen Küche: die beliebten Udon-Nudeln und das japanische Curry. Anders als indisches oder thailändisches Curry ist japanisches Curry milder, leicht süßlich und hat eine dickflüssige Konsistenz. Für Curry Udon wird diese würzige Sauce mit Dashi-Brühe verlängert, sodass eine perfekte Curry-Suppe entsteht.
Die Zubereitung dauert etwa 25-30 Minuten und ist erstaunlich einfach: Gemüse wie Karotten, Kartoffeln und Zwiebeln werden angebraten, mit Brühe aufgegossen und dann mit japanischen Curry-Würfeln (erhältlich in Asia-Märkten) eingedickt. Die Udon-Nudeln werden separat gekocht und mit der heißen Curry-Sauce übergossen. Dieses Gericht wärmt von innen und ist perfekt für kalte Wintertage.
Tempura Udon – Knusprig trifft auf weich
Bei Tempura Udon wird der faszinierende Kontrast zwischen knusprig-leichten Tempura und weichen Udon-Nudeln zelebriert. Garnelen oder Gemüse werden in einem hauchdünnen Tempura-Teig frittiert und auf die heiße Udon-Suppe gelegt. Sobald die Tempura die Brühe berührt, beginnt ein spannendes Spiel: Die äußere Schicht wird langsam weicher, während der Kern noch knusprig bleibt.
Für Tempura Udon empfiehlt sich eine klare, nicht zu würzige Dashi-Brühe, damit der Geschmack der Tempura nicht überdeckt wird. Garnelen-Tempura ist der absolute Klassiker, aber auch Süßkartoffel, Kürbis oder Shiitake-Pilze eignen sich hervorragend. Dieses Gericht fühlt sich an wie ein Restaurantbesuch und ist dennoch zu Hause machbar – vorausgesetzt, du hast eine gute Frittiertechnik drauf.
Niku Udon – Herzhafte Suppe mit Fleisch
Niku Udon (wörtlich „Fleisch-Udon“) ist die proteinreichste Variante unter den klassischen Udon-Suppen. Hauchdünn geschnittenes Rindfleisch wird mit Zwiebeln in einer süß-salzigen Sauce aus Sojasauce, Mirin und Zucker karamellisiert, bis es zart und aromatisch ist. Diese Fleisch-Zwiebel-Mischung wird dann über die Udon-Suppe gegeben und sorgt für einen herzhaften, sättigenden Charakter.
Die Balance zwischen süß und salzig ist bei Niku Udon entscheidend. Das Fleisch sollte schon fast konfiert sein, sich auf der Zunge auflösen und seinen Geschmack an die Brühe abgeben. Mit etwa 500-600 Kalorien pro Portion ist Niku Udon ideal nach dem Sport oder an Tagen, an denen du besonders viel Energie brauchst.
Gebratene Udon-Gerichte: Schnell und aromatisch
Wenn du keine Lust auf Suppe hast, sind gebratene Udon-Gerichte die perfekte Alternative. Diese Zubereitungsart – auf Japanisch „Yaki Udon“ genannt – ist unglaublich vielseitig und perfekt zur Resteverwertung geeignet. Mit einem Wok oder einer großen Pfanne, hoher Hitze und den richtigen Gewürzen zauberst du in 15-20 Minuten ein köstliches Hauptgericht.
Klassische Yaki Udon mit Gemüse
Die klassische Version von Yaki Udon ist ein vegetarisches Fest voller Farben und Aromen. Brokkoli, Karotten, Shiitake-Pilze, Paprika und Frühlingszwiebeln werden bei hoher Hitze scharf angebraten, bis sie außen leicht gebräunt, aber innen noch knackig sind. Die vorgekochten Udon-Nudeln kommen in den letzten Minuten dazu und werden mit einer würzigen Sauce aus Sojasauce, Mirin, Sesamöl und einem Hauch Zucker geschwenkt.
Der Schlüssel zu perfekten Yaki Udon liegt in der richtigen Temperatur: Der Wok sollte wirklich heiß sein, damit das Gemüse scharf angebraten wird und seinen „Wok-Hei“ – das typische Raucharoma – entwickelt. Die Nudeln dürfen erst ganz zum Schluss hinzugefügt werden, sonst zerfallen sie. Mit geröstetem Sesam und frischen Frühlingszwiebeln garniert, ist dieses Gericht ein absolutes Highlight.
Yaki Udon mit Hähnchen
Für die proteinreiche Variante wird zartes Hähnchenfleisch in Streifen geschnitten und als erstes im Wok angebraten. Eine kurze Marinade aus Sojasauce, Knoblauch und Ingwer sorgt dafür, dass das Fleisch besonders aromatisch wird. Nach dem Anbraten wird das Hähnchen herausgenommen, das Gemüse gebraten und am Ende kommt alles zusammen mit den Udon-Nudeln wieder in den Wok.
Diese Variante ist besonders bei Kindern beliebt und liefert mit etwa 500-550 Kalorien eine ausgewogene Mahlzeit. Du kannst das Hähnchen auch durch Schweinefleisch, Garnelen oder Rindfleisch ersetzen – wichtig ist nur, dass das Protein gut durchgegart ist, bevor die Nudeln hinzukommen.
Udon mit Knoblauchöl – Blitzschnell und intensiv
Wenn es wirklich schnell gehen muss, ist diese Variante unschlagbar: Die gekochten Udon-Nudeln werden mit gehacktem Knoblauch, Chiliflocken und Nüssen in eine hitzebeständige Schüssel gegeben. Dann wird neutrales Öl auf etwa 175°C erhitzt und über die Zutaten gegossen – es zischt, brutzelt und duftet fantastisch! Die Hitze des Öls röstet den Knoblauch an und entfaltet alle Aromen.
Mit Frühlingszwiebeln, Sesam, etwas Sojasauce und Reisessig vermischt, entsteht ein unglaublich aromatisches Gericht in unter 15 Minuten. Diese Methode stammt ursprünglich aus der Sichuan-Küche und funktioniert auch wunderbar mit Udon-Nudeln. Der intensive Knoblauchgeschmack macht dieses Gericht zur perfekten Wahl für Knoblauch-Liebhaber!
Kalte Udon-Gerichte für warme Tage
Im Sommer oder an heißen Tagen sind kalte Udon-Gerichte eine willkommene Erfrischung. In Japan sind diese Zubereitungsarten besonders im Sommer extrem beliebt und werden in fast jedem Restaurant angeboten.
Zaru Udon – Traditionell japanisch serviert
Zaru Udon ist die eleganteste Art, Udon-Nudeln zu servieren. Die gekochten Nudeln werden unter kaltem Wasser abgeschreckt und auf einer Bambumatte (Zaru) angerichtet. Dazu wird eine konzentrierte Dip-Sauce (Tsuyu) gereicht, in die die Nudeln vor jedem Bissen getaucht werden. Die Sauce besteht aus Dashi, Sojasauce und Mirin und hat einen intensiven Umami-Geschmack.
Traditionell werden die Nudeln mit Wasabi, geriebenem Ingwer und Nori-Algenstreifen serviert. Diese Beilagen werden entweder direkt in die Sauce gerührt oder auf die Nudeln gegeben. Das Schlürfen ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht – es intensiviert den Geschmack und zeigt Wertschätzung für das Essen.
Udon-Nudelsalat mit Sesam-Dressing
Für eine moderne, westliche Interpretation kannst du einen Udon-Nudelsalat zaubern. Die abgekühlten Nudeln werden mit knackigem Gemüse wie Gurken, Karotten, Edamame und Paprika gemischt. Das cremige Sesam-Dressing aus Tahini, Sojasauce, Reisessig, Sesamöl und etwas Honig bindet alles zusammen und sorgt für eine nussige, würzige Note.
Dieser Salat ist perfekt zum Mitnehmen ins Büro oder für Picknicks. Er hält sich im Kühlschrank 1-2 Tage und wird mit der Zeit sogar noch aromatischer, da die Nudeln das Dressing aufsaugen. Mit gerösteten Erdnüssen oder Cashews getoppt, wird daraus eine vollwertige, sättigende Mahlzeit.
Kreative und moderne Udon-Interpretationen
Die japanische Küche ist bekannt für ihre Offenheit gegenüber neuen Einflüssen. In Japan gibt es eine ganze Kategorie namens „Yōshoku“ – westliche Gerichte, die auf japanische Art interpretiert werden. Diese Kreativität lässt sich wunderbar auf Udon-Nudeln übertragen:
Udon Carbonara – Ost trifft West
Stelle dir vor: cremige Carbonara-Sauce aus Eigelb, Parmesan und Speck trifft auf dicke Udon-Nudeln. Klingt verrückt? Ist aber unglaublich lecker! Die Nudeln werden wie bei klassischer Carbonara in der heißen Pfanne mit der Eigelb-Käse-Mischung geschwenkt, bis eine cremige Sauce entsteht. Die Dicke der Udon-Nudeln sorgt für ein ganz besonderes Mundgefühl, das sich deutlich von Spaghetti unterscheidet.
Du kannst das Gericht mit Speck oder – für eine japanische Note – mit gebratenem Tofu oder Shiitake-Pilzen zubereiten. Ein Schuss Sojasauce statt Salz bringt zusätzliche Umami-Tiefe. Diese Fusion-Variante beweist, dass kulinarische Grenzen oft nur in unseren Köpfen existieren.
One-Pot Udon mit Kokosmilch
Für alle, die wenig Abwasch mögen, ist diese Variante ideal: Alle Zutaten – Udon-Nudeln, Gemüse, Kokosmilch, Currypaste und Brühe – kommen in einen einzigen Topf und köcheln gemeinsam. Die Kokosmilch verleiht dem Gericht eine tropische, leicht süße Note, während die Currypaste für Schärfe sorgt.
Mit Pak Choi, Zuckerschoten, Champignons und Tofu entsteht ein cremiges, würziges Gericht mit Einflüssen aus Thailand und Vietnam. Diese asiatische Fusion-Küche zeigt, wie wandelbar Udon-Nudeln sind und dass sie sich nicht auf die japanische Küche beschränken müssen.
Udon-Auflauf – Überbacken und gratiniert
Die vielleicht ungewöhnlichste Variante ist Yaki Curry Udon aus Fukuoka: Dabei werden Udon-Nudeln mit Curry-Sauce vermischt, in eine Auflaufform gegeben und mit Käse überbacken. Im Ofen entsteht eine knusprige Käsekruste, während die Nudeln darunter schön saftig bleiben.
Dieses Gericht vereint westliche Gratiniertechnik mit japanischem Curry und ist der ultimative Beweis dafür, dass Regeln in der Küche gebrochen werden dürfen. Der geschmolzene Käse harmoniert überraschend gut mit dem leicht süßen japanischen Curry – ein echtes Comfort-Food-Erlebnis!
Udon-Nudeln richtig kochen: Die wichtigsten Tipps
Auch wenn Udon-Nudeln relativ fehlerverzeihend sind, gibt es einige Tricks, um das perfekte Ergebnis zu erzielen:
Vorgekochte Udon zubereiten
Frische, vorgekochte Udon aus dem Kühlregal sind am einfachsten zu handhaben. Bringe einen großen Topf mit Wasser zum Kochen – du brauchst viel Wasser, damit die Nudeln sich frei bewegen können. Gib die Udon-Nudeln hinein und koche sie genau 2 Minuten. Wichtig: Das Wasser muss die ganze Zeit sprudelnd kochen, nicht nur heiß sein!
Nach dem Kochen gießt du die Nudeln ab und schreckst sie kurz unter kaltem Wasser ab. Dieser Schritt stoppt den Garprozess und wäscht überschüssige Stärke ab, sodass die Nudeln nicht zusammenkleben. Für Suppen kannst du sie dann direkt in die heiße Brühe geben; für gebratene Gerichte sollten sie gut abtropfen.
Getrocknete Udon kochen
Getrocknete Udon brauchen mehr Zeit und Aufmerksamkeit. Koche sie in reichlich gesalzenem Wasser für 5-8 Minuten – die genaue Zeit steht meist auf der Packung. Teste zwischendurch die Konsistenz: Die Nudeln sollten durchgegart, aber noch leicht bissfest sein. Auch hier ist das Abschrecken mit kaltem Wasser wichtig, um ein Überkochen zu verhindern.
Häufige Fehler beim Udon-Kochen
Der größte Fehler ist es, Udon-Nudeln zu lange zu kochen. Sie werden dann matschig und verlieren ihre charakteristische Elastizität. Ebenso problematisch: Udon-Nudeln zu früh zu gebratenen Gerichten hinzuzufügen. Sie brauchen nur 1-2 Minuten im Wok und zerfallen schnell, wenn sie zu lange bei hoher Hitze gerührt werden. Füge sie erst ganz zum Schluss hinzu und schwenke sie vorsichtig!
Ein weiterer häufiger Fehler ist zu wenig Wasser beim Kochen. Udon-Nudeln brauchen Platz – rechne mit mindestens 2 Liter Wasser pro 200g Nudeln. Sonst kleben sie zusammen und kochen ungleichmäßig.
Die perfekte Udon-Brühe: Dashi selbst machen
Das Herzstück vieler Udon-Gerichte ist die Dashi-Brühe. Diese traditionelle japanische Brühe ist überraschend einfach herzustellen und schmeckt um Welten besser als Instant-Varianten:
Klassische Dashi mit Kombu und Bonito
Für etwa 1 Liter Dashi brauchst du: 1 Stück Kombu-Alge (ca. 10×10 cm) und 20g Bonitoflocken. Wische die Kombu-Alge mit einem feuchten Tuch ab (nicht waschen!), lege sie in kaltes Wasser und erhitze es langsam. Kurz bevor das Wasser kocht, nimmst du die Alge heraus.
Nun kommen die Bonitoflocken ins Wasser. Lass es einmal aufkochen, stelle die Hitze ab und lasse die Flocken 5 Minuten ziehen. Dann durch ein feines Sieb abgießen – fertig ist deine Dashi! Diese Brühe hat einen intensiven Umami-Geschmack und ist die Basis für praktisch alle japanischen Suppen.
Vegetarische Dashi-Alternative
Für eine vegane Version lässt du die Bonitoflocken einfach weg und verwendest stattdessen mehr Kombu und zusätzlich getrocknete Shiitake-Pilze. Die Pilze müssen länger ziehen (mindestens 20 Minuten) und entfalten dann ihr intensives, erdiges Aroma. Das Ergebnis ist eine reichhaltige, pflanzliche Brühe mit viel Geschmackstiefe.
Welche Toppings passen zu Udon?
Die richtigen Toppings machen aus einer einfachen Udon-Mahlzeit ein unvergessliches Geschmackserlebnis:
Proteine für Udon-Gerichte
Tofu ist der Klassiker – ob fest und knusprig gebraten oder seidig und weich in der Suppe. Gebratener Tofu nimmt die Brühe auf und bietet einen schönen Kontrast zur weichen Nudel. Eier funktionieren in fast jeder Form: weichgekocht mit flüssigem Eigelb, als pochiertes Onsen-Ei oder sogar roh (Tsukimi Udon). Fleisch wie dünn geschnittenes Rind (Niku Udon), Hähnchen oder Schweinefleisch macht die Mahlzeit herzhafter. Auch Meeresfrüchte wie Garnelen oder Tintenfisch passen hervorragend und bringen eine maritime Note.
Gemüse-Beilagen
Frühlingszwiebeln sind ein Muss – sie bringen Frische und eine leichte Schärfe. Pilze, besonders Shiitake und Shimeji, liefern zusätzliches Umami. Pak Choi oder Spinat fügen Grün und Nährstoffe hinzu, während sie in der heißen Brühe sanft garen. Für gebratene Udon eignen sich knackiges Gemüse wie Brokkoli, Karotten und Paprika perfekt.
Knusprige Elemente
Ein Kontrast in der Textur macht Udon-Gerichte noch spannender: Tempura bringt Knusprigkeit, geröstete Erdnüsse oder Cashews sorgen für Biss, Sesam (am besten frisch geröstet) gibt eine nussige Note, und Nori-Algen fügen Meeresaroma hinzu. Auch frittierte Schalotten oder knusprig gebratener Knoblauch sind fantastische Toppings!
Häufig gestellte Fragen zu Udon-Nudeln
Sind Udon-Nudeln gesund?
Udon-Nudeln sind in Maßen genossen durchaus gesund. 100g gekochte Udon enthalten etwa 120-140 Kalorien, 25g Kohlenhydrate und 3-4g Protein. Sie sind fettarm und enthalten keine ungesunden Zusatzstoffe. Allerdings sind sie auch reich an Kohlenhydraten und sollten daher nicht in Massen gegessen werden, wenn du auf deine Kalorienzufuhr achtest. In Kombination mit viel Gemüse und Proteinen ergeben sie aber eine ausgewogene Mahlzeit.
Kann man Udon-Nudeln einfrieren?
Ungekochte, frische Udon-Nudeln lassen sich problemlos einfrieren und halten sich so bis zu 3 Monate. Gekochte Udon solltest du dagegen nicht einfrieren, da sie ihre Konsistenz verlieren und nach dem Auftauen matschig werden. Falls du Reste hast, bewahre sie lieber im Kühlschrank auf und verbrauche sie innerhalb von 1-2 Tagen.
Was ist der Unterschied zwischen Udon und Ramen?
Obwohl beide japanische Nudelsorten sind, unterscheiden sie sich grundlegend: Udon sind dick (4-6mm), weiß und bestehen nur aus Weizenmehl, Wasser und Salz. Ramen sind dünner, leicht gelblich und enthalten zusätzlich alkalisches Wasser (Kansui), das ihnen ihre charakteristische Textur und Farbe verleiht. Auch in der Verwendung gibt es Unterschiede: Udon werden oft in klaren Brühen serviert, während Ramen meist in reichhaltigen, komplexen Brühen schwimmen.
Wie lange sind Udon-Nudeln haltbar?
Frische, ungeöffnete Udon halten sich im Kühlschrank etwa 1-2 Wochen – achte auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Nach dem Öffnen solltest du sie innerhalb von 1-2 Tagen verbrauchen. Getrocknete Udon halten sich mehrere Monate bis Jahre, wenn sie trocken und dunkel gelagert werden. Gekochte Udon sollten innerhalb von 24 Stunden gegessen werden.
Sind Udon-Nudeln vegan?
Die Grundzutaten von Udon-Nudeln (Weizenmehl, Wasser, Salz) sind vegan. Allerdings musst du bei den Brühen aufpassen: Traditionelle Dashi wird mit Bonitoflocken hergestellt und ist daher nicht vegan. Es gibt aber vegetarische Dashi-Alternativen mit Kombu und Shiitake. Auch bei fertigen Saucen solltest du die Zutatenliste prüfen, da oft Fischsauce oder andere tierische Produkte enthalten sein können.
Kann ich normale Nudeln statt Udon verwenden?
Ehrlich gesagt: Nein, nicht wirklich. Die dicke, elastische Textur von Udon ist einzigartig und durch normale Nudeln nicht zu ersetzen. Wenn du absolut keine Udon findest, sind dicke Spaghetti oder Ramen-Nudeln noch die beste Alternative, aber das Ergebnis wird anders schmecken. Es lohnt sich wirklich, echte Udon-Nudeln zu besorgen – der Unterschied ist enorm!
Udon-Rezepte für jeden Anlass
Udon-Nudeln sind erstaunlich vielseitig und eignen sich für praktisch jede Situation. Egal ob du ein blutiger Anfänger bist, Gäste beeindrucken möchtest oder für die ganze Woche vorkochen willst – mit Udon-Nudeln bist du bestens ausgerüstet.
Udon für Anfänger
Wenn du gerade erst mit der japanischen Küche beginnst, starte mit Kake Udon oder einfachem Yaki Udon mit Gemüse. Diese Gerichte erfordern nur wenige Zutaten, sind in 15-20 Minuten fertig und verzeihen kleine Fehler. Du lernst die Grundtechniken kennen, ohne überfordert zu werden. Sobald du dich sicherer fühlst, kannst du dich an komplexere Varianten wagen.
Udon für Gäste
Wenn du Besuch hast und beeindrucken möchtest, sind Tempura Udon oder Curry Udon die perfekte Wahl. Beide Gerichte sehen spektakulär aus, schmecken fantastisch und lassen sich gut vorbereiten. Du kannst die Brühe und das Curry am Vortag kochen und musst dann nur noch die Tempura frittieren oder alles erhitzen. Deine Gäste werden begeistert sein!
Udon für Meal Prep
Für die Wochenvorbereitung eignen sich besonders One-Pot Udon-Gerichte und Udon-Nudelsalate. Du kannst die Brühe für mehrere Portionen vorkochen und portionsweise einfrieren. Die Nudeln solltest du aber immer frisch kochen – sie dauern ja nur 2 Minuten! Gebratene Udon lassen sich auch gut für 1-2 Tage im Kühlschrank aufbewahren und schmecken aufgewärmt fast wie frisch gemacht.
Egal für welche Variante du dich entscheidest: Udon-Nudeln sind treue Begleiter in der Küche, die immer funktionieren und immer lecker schmecken. Also, welches Rezept wirst du als erstes ausprobieren? Starte doch mit einem klassischen Kake Udon oder wage dich direkt an die gebratene Variante – du wirst sehen, wie einfach und befriedigend es ist, mit diesen wunderbaren japanischen Nudeln zu kochen!





