Ravioli sind weit mehr als die Pasta aus der Dose, die viele aus ihrer Kindheit kennen. Diese gefüllten Teigtaschen gehören zu den vielseitigsten und köstlichsten Gerichten der italienischen Küche. Ob selbstgemacht mit frischem Teig oder kreativ verfeinert mit außergewöhnlichen Füllungen – die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos. In diesem umfassenden Guide entdecken Sie über 15 kreative Ideen, wie Sie Ravioli zubereiten können, von klassischen italienischen Rezepten bis zu modernen Variationen, die Ihre Gäste begeistern werden.
Ravioli selber machen – Der perfekte Teig
Der Schlüssel zu herausragenden Ravioli liegt im Teig. Ein geschmeidiger, elastischer Nudelteig bildet die Grundlage für jedes gelungene Ravioli-Gericht. Während fertige Ravioli aus dem Kühlregal praktisch sind, erreichen hausgemachte Ravioli eine Qualität und einen Geschmack, der jeden Aufwand wert ist.
Zutaten für klassischen Ravioli-Teig
Für einen authentischen italienischen Ravioli-Teig benötigen Sie hochwertige Zutaten. Das wichtigste Element ist das Mehl: Idealerweise verwenden Sie italienisches Hartweizenmehl der Sorte „Tipo 00“, das durch seinen hohen Proteingehalt den Teig besonders elastisch und fest macht. Alternativ funktioniert auch eine Mischung aus 50% Hartweizengrieß (Semola di grano duro) und 50% normalem Weizenmehl hervorragend.
Für etwa 4 Portionen benötigen Sie:
- 300 g Weizenmehl (Tipo 00) oder eine Mehlmischung
- 3 Eier (Größe M)
- 1 Prise Salz
- 1 EL Olivenöl (optional, macht den Teig geschmeidiger)
- Eventuell 1-2 EL Wasser
Schritt-für-Schritt Teigzubereitung
Die Zubereitung des Teigs erfordert Geduld, aber die Technik ist einfach zu erlernen. Geben Sie das Mehl in eine große Schüssel und formen Sie in der Mitte eine Mulde. Schlagen Sie die Eier hinein, fügen Sie Salz und Olivenöl hinzu. Mit den Händen oder einer Küchenmaschine kneten Sie die Zutaten etwa 10 Minuten lang, bis ein glatter, elastischer Teig entsteht.
Der kritische Schritt folgt nun: Wickeln Sie den Teig in Frischhaltefolie und lassen Sie ihn mindestens 30 Minuten, idealerweise eine Stunde, im Kühlschrank ruhen. Diese Ruhezeit ist essentiell – sie ermöglicht es dem Gluten, sich zu entspannen, wodurch der Teig später leichter auszurollen ist und nicht zurückschrumpft.
Nach der Ruhezeit rollen Sie den Teig mit einer Nudelmaschine oder einem Nudelholz hauchdünn aus. Mit der Nudelmaschine beginnen Sie bei der dicksten Stufe und arbeiten sich schrittweise zur dünnsten Einstellung vor. Der Teig sollte so dünn sein, dass Sie Ihre Hand durchschimmern sehen können – etwa 1-2 mm Dicke ist perfekt.
10 köstliche Ravioli-Füllungen für jeden Geschmack
Die Füllung macht den Charakter der Ravioli aus. Von cremig-mild bis herzhaft-würzig reicht das Spektrum der Möglichkeiten. Hier sind die beliebtesten und kreativsten Füllungen, die garantiert gelingen.
Klassische italienische Füllungen
Ricotta e Spinaci – Der zeitlose Klassiker
Diese Kombination aus cremigem Ricotta und frischem Spinat ist der absolute Favorit in italienischen Küchen. Für die Füllung blanchieren Sie 200 g frischen Spinat oder verwenden 150 g gefrorenen Blattspinat. Das Wichtigste: Drücken Sie den Spinat nach dem Auftauen gründlich aus, um überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen – Nässe ist der Feind jeder guten Ravioli-Füllung!
Hacken Sie den ausgedrückten Spinat fein und vermischen Sie ihn mit 200 g Ricotta, 40 g geriebenem Parmesan, Salz, Pfeffer und einer Prise Muskatnuss. Das Ergebnis ist eine Füllung, die cremig und gleichzeitig geschmackvoll ist – perfekt für Einsteiger und ein Dauerbrenner bei Pasta-Liebhabern.
Fleischfüllung mit Hackfleisch und Kräutern
Für alle, die es herzhaft mögen, ist eine klassische Fleischfüllung unschlagbar. Braten Sie 300 g gemischtes Hackfleisch (halb Rind, halb Schwein) mit fein gehackten Zwiebeln und Knoblauch an. Würzen Sie mit frischem Thymian, Rosmarin, Salz und Pfeffer. Lassen Sie die Mischung abkühlen und rühren Sie dann 1 Eigelb, 50 g geriebenen Parmesan und 2 EL Crème fraîche unter. Diese Füllung ist reichhaltig und intensiv im Geschmack – ideal für hungrige Gäste und besondere Anlässe.
Kürbis-Ravioli – herbstlicher Genuss
Wenn die Kürbissaison beginnt, sind Kürbis-Ravioli ein absolutes Highlight. Diese traditionelle Spezialität aus Mantua (Cappellacci di Zucca) kombiniert die natürliche Süße des Kürbisses mit einer würzigen Note. Rösten Sie 400 g Kürbisfleisch im Ofen, bis es weich ist, und pürieren Sie es zu einem glatten Mus. Mischen Sie das Kürbispüree mit 100 g Ricotta, 50 g zerbrösselten Amaretti-Keksen, 30 g Parmesan, Salz, Pfeffer und einer Prise Muskatnuss. Die Amaretti verleihen der Füllung eine leicht süßliche, mandelartige Note, die perfekt mit der Erdigkeit des Kürbisses harmoniert.
Kreative und moderne Füllungen
Steinpilz und Trüffel-Ravioli
Für ein luxuriöses Geschmackserlebnis sorgen Pilz-Ravioli mit Trüffelaroma. Die Basis bilden 250 g frische Champignons und 30 g getrocknete Steinpilze. Weichen Sie die Steinpilze in warmem Wasser ein, hacken Sie beide Pilzsorten fein und braten Sie sie mit Schalotten und Knoblauch an. Mischen Sie die abgekühlten Pilze mit 150 g Ricotta, einem Schuss Trüffelöl, gehackter Petersilie und Parmesan. Diese Füllung schmeckt erdig, intensiv und bringt den Geschmack italienischer Wälder auf den Teller.
Burrata e Rucola
Eine moderne Kreation aus Apulien vereint cremige Burrata mit pfeffrigem Rucola. Schneiden Sie eine 125 g Burrata in kleine Stücke, hacken Sie 50 g frischen Rucola fein und vermischen Sie beides mit etwas geriebenem Parmesan, Salz und Pfeffer. Diese Füllung ist herrlich frisch und leicht – perfekt für den Sommer oder als elegante Vorspeise.
Kartoffel-Spinat-Füllung
Eine interessante Alternative zur klassischen Ricotta-Füllung bietet Kartoffelpüree. Verwenden Sie mehligkochende Kartoffeln, die Sie nach dem Kochen gründlich ausdampfen lassen – das ist entscheidend, damit die Füllung nicht zu feucht wird. Stampfen Sie 300 g gekochte Kartoffeln zu einem feinen Püree, mischen Sie 100 g blanchierten und ausgedrückten Spinat, 50 g Parmesan, Salz, Pfeffer und Muskatnuss unter. Das Ergebnis ist eine cremige, aber nicht zu schwere Füllung mit einer wunderbaren Textur.
Wildschweinfleisch mit Salbei
Für besondere Anlässe und experimentierfreudige Genießer ist eine Wildschwein-Füllung ein außergewöhnliches Erlebnis. Braten Sie 250 g Wildschwein-Hackfleisch mit geröstetem Knoblauch und frischem Salbei an, würzen Sie kräftig mit Salz und Pfeffer. Nach dem Abkühlen mischen Sie die Masse mit etwas Ricotta, um die Konsistenz zu verbessern. Diese deftige Füllung schmeckt rustikal und kraftvoll – ein echtes Geschmackserlebnis für Fleischliebhaber.
Meeresfrüchte-Ravioli
Für eine elegante Variante eignen sich Meeresfrüchte hervorragend. Hacken Sie 200 g frischen Lachs fein und vermischen Sie ihn mit 150 g Frischkäse, dem Saft einer halben Zitrone, etwas abgeriebener Zitronenschale und schwarzem Pfeffer. Alternativ können Sie auch eine Füllung aus Garnelen, Muscheln oder gemischten Meeresfrüchten kreieren. Diese Füllungen sind leicht, frisch und bringen eine maritime Note auf den Teller.
Ravioli formen – Techniken und Tipps
Das Formen der Ravioli ist eine Kunst für sich, aber mit der richtigen Technik gelingt es auch Anfängern problemlos.
Traditionelle Handmethode
Die klassische Methode erfordert etwas Übung, liefert aber authentische Ergebnisse. Rollen Sie den Teig dünn aus und schneiden Sie ihn in zwei gleichgroße Streifen. Auf einen Streifen setzen Sie im Abstand von etwa 5 cm kleine Häufchen Füllung (etwa 1 TL pro Ravioli). Bestreichen Sie die Ränder und die Zwischenräume mit verquirltem Ei oder Wasser. Klappen Sie den zweiten Teigstreifen darüber und drücken Sie den Teig um jede Füllung herum fest zusammen, sodass keine Luftblasen entstehen. Mit einem Teigrad, Pizzaroller oder scharfen Messer schneiden Sie nun die einzelnen Ravioli aus. Drücken Sie die Ränder zusätzlich mit einer Gabel an – das sorgt nicht nur für besseren Halt, sondern auch für das charakteristische Rillen-Muster.
Mit Ravioli-Ausstecher arbeiten
Ravioli-Ausstecher sind praktische Helfer, die Zeit sparen und gleichmäßige Ergebnisse liefern. Es gibt sie in runden oder quadratischen Formen, mit oder ohne Wellenschnitt. Rollen Sie den Teig aus, platzieren Sie die Füllung und legen Sie eine zweite Teigschicht darüber. Mit dem Ausstecher stanzen Sie die Ravioli in einem Arbeitsgang aus und versiegeln gleichzeitig die Ränder. Diese Methode ist besonders für größere Mengen ideal.
Ravioli-Former und Schablonen
Moderne Ravioli-Former oder Schablonen sind die Königsklasse der Küchenhelfer. Sie legen eine Teigschicht in die Form, drücken mit dem dazugehörigen Werkzeug Mulden hinein, füllen diese, legen eine zweite Teigschicht darüber und rollen mit dem Nudelholz darüber – fertig sind bis zu 12 perfekt geformte Ravioli in Sekunden. Diese Methode garantiert professionelle Ergebnisse und macht die Herstellung zum Kinderspiel.
Die perfekten Saucen für Ravioli
Eine gute Sauce unterstreicht die Füllung, ohne sie zu überdecken. Hier sind die besten Saucen-Kombinationen für Ihre hausgemachten Ravioli.
Butter-basierte Saucen
Salbeibutter – der Klassiker zu Ravioli
Die wohl authentischste Art, Ravioli zu servieren, ist in zerlassener Butter mit frischem Salbei. Schmelzen Sie 80 g Butter in einer Pfanne bei mittlerer Hitze und lassen Sie sie leicht bräunen, bis sie nussig duftet. Geben Sie 8-10 frische Salbeiblätter hinzu und braten Sie diese knusprig. Die Ravioli kommen direkt aus dem Kochwasser in die Pfanne (mit etwas anhaftendem Kochwasser), schwenken Sie alles vorsichtig und servieren Sie die Ravioli mit reichlich geriebenem Parmesan. Diese einfache, aber geniale Sauce passt perfekt zu Kürbis-, Ricotta-Spinat- oder Kartoffel-Ravioli.
Zitronen-Butter-Sauce
Für eine frische, leichte Alternative schmelzen Sie 60 g Butter, geben Sie den Saft einer Zitrone und etwas abgeriebene Zitronenschale hinzu. Diese Sauce ist herrlich erfrischend und passt besonders gut zu Meeresfrüchte- oder Ricotta-Ravioli. Für zusätzliche Raffinesse können Sie gehackte Petersilie oder Dill unterrühren.
Cremige Sahnesaucen
Gorgonzola-Sahnesauce
Käseliebhaber kommen bei dieser intensiven Sauce voll auf ihre Kosten. Erhitzen Sie 200 ml Sahne in einer Pfanne, fügen Sie 100 g zerkrümelten Gorgonzola hinzu und lassen Sie ihn unter Rühren schmelzen. Würzen Sie mit Pfeffer (Salz ist meist nicht nötig, da Gorgonzola bereits salzig ist) und lassen Sie die Sauce leicht einköcheln, bis sie die gewünschte Konsistenz erreicht. Diese Sauce harmoniert wunderbar mit Walnuss-, Birnen- oder Spinat-Ravioli.
Schinken-Sahne-Sauce
Ein Klassiker der deutschen und österreichischen Küche: Braten Sie 100 g gewürfelten Kochschinken knusprig an, gießen Sie 200 ml Sahne und 100 ml Gemüsebrühe an, lassen Sie alles köcheln und würzen Sie mit Salz, Pfeffer und einer Prise Muskatnuss. Diese reichhaltige Sauce ist perfekt für deftige Fleisch-Ravioli oder Käse-Ravioli.
Tomatensaucen
Klassische Tomatensauce mit Basilikum
Eine gute Tomatensauce ist die Seele der italienischen Küche. Braten Sie 2 gehackte Knoblauchzehen in Olivenöl an, geben Sie 400 g gehackte Tomaten (frisch oder aus der Dose) hinzu und lassen Sie die Sauce 20-30 Minuten köcheln. Würzen Sie mit Salz, Pfeffer, einer Prise Zucker und reichlich frischem Basilikum. Diese vielseitige Sauce passt zu nahezu allen Ravioli-Füllungen und ist ein sicherer Erfolg.
Arrabbiata für würzige Liebhaber
Für alle, die es feurig mögen: Bereiten Sie die Tomatensauce wie oben zu, fügen Sie jedoch 1-2 gehackte Peperoncini oder einen TL Chiliflocken hinzu. Die Schärfe bringt eine schöne Spannung ins Gericht und passt besonders zu Ricotta- oder Fleisch-Ravioli.
Moderne und kreative Saucen
Zitronen-Weißwein-Sauce
Elegant und leicht: Dünsten Sie 2 gehackte Schalotten in Butter an, löschen Sie mit 100 ml Weißwein ab und lassen Sie ihn zur Hälfte einkochen. Geben Sie 100 ml Sahne und den Saft einer Zitrone hinzu, lassen Sie die Sauce leicht einköcheln und würzen Sie mit Salz, Pfeffer und gehackten Kräutern wie Petersilie, Dill oder Estragon. Diese Sauce ist perfekt für Meeresfrüchte- oder Gemüse-Ravioli.
Balsamico-Butter-Sauce
Für eine süß-säuerliche Note schmelzen Sie Butter, geben Sie 2 EL Balsamico-Crème hinzu, lassen Sie kurz einkochen und schwenken Sie die Ravioli darin. Diese moderne Sauce passt hervorragend zu Kürbis-, Rote-Bete- oder Ziegenkäse-Ravioli.
Pilz-Trüffel-Sauce
Braten Sie 300 g gemischte Pilze (Champignons, Austernpilze, Shiitake) mit Schalotten und Knoblauch an, löschen Sie mit etwas Weißwein ab, geben Sie Sahne hinzu und verfeinern Sie die Sauce zum Schluss mit einem Schuss Trüffelöl. Diese luxuriöse Sauce schmeckt erdig und intensiv – perfekt für besondere Anlässe und Pilz-Ravioli.
Ravioli richtig kochen – So gelingt es perfekt
Das Kochen der Ravioli ist der letzte, aber entscheidende Schritt. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Salzwasser-Methode
Bringen Sie einen großen Topf mit reichlich Wasser zum Kochen – mindestens 3-4 Liter für 4 Portionen Ravioli. Salzen Sie das Wasser großzügig (es sollte leicht salzig schmecken, etwa wie Meerwasser). Geben Sie die Ravioli vorsichtig ins siedende Wasser – wichtig: Das Wasser sollte nicht sprudelnd kochen, sondern nur sanft sieden. Zu starkes Kochen kann die Ravioli beschädigen oder zum Aufplatzen bringen.
Frische, selbstgemachte Ravioli benötigen nur 2-5 Minuten Kochzeit, je nach Teigdicke. Sie sind fertig, wenn sie an die Oberfläche steigen. Gefrorene Ravioli brauchen etwa 1-2 Minuten länger. Heben Sie die Ravioli mit einer Schaumkelle aus dem Wasser – niemals durch ein Sieb gießen, da sie sonst beschädigt werden könnten.
Ravioli al dente zubereiten
Die perfekte Konsistenz ist al dente – die Ravioli sollten noch leichten Biss haben, aber nicht roh schmecken. Testen Sie nach etwa 3 Minuten eine Ravioli, um den optimalen Garzeitpunkt zu finden. Bedenken Sie, dass die Ravioli in der heißen Sauce noch leicht nachgaren.
Häufige Fehler beim Kochen vermeiden
Der häufigste Fehler ist zu wenig Wasser – die Ravioli brauchen Platz, um sich zu bewegen, sonst kleben sie zusammen. Rühren Sie vorsichtig um, sobald Sie die Ravioli ins Wasser gegeben haben. Ein weiterer Fehler ist zu sprudelnd kochendes Wasser, das die empfindlichen Teigtaschen zum Aufplatzen bringt. Wenn Ihre Ravioli trotzdem aufgehen, liegt es oft an zu dünnem Teig, zu viel Füllung oder schlecht versiegelten Rändern.
Kreative Servierideen für Ravioli
Die Präsentation macht den Unterschied zwischen einem guten und einem unvergesslichen Gericht.
Ravioli als Hauptgericht
Für ein Hauptgericht rechnen Sie mit 8-12 Ravioli pro Person, je nach Größe und Füllung. Richten Sie die Ravioli auf vorgewärmten Tellern an, geben Sie die Sauce darüber (oder unter die Ravioli für eine elegantere Präsentation), garnieren Sie mit frisch geriebenem Parmesan, gehackten Kräutern und nach Belieben mit gerösteten Pinienkernen oder Walnüssen. Ein Zweig frischer Basilikum oder Salbei als Deko rundet das Bild ab.
Ravioli als elegante Vorspeise
Als Vorspeise servieren Sie 3-5 Ravioli pro Person. Hier darf es besonders raffiniert zugehen: Arrangieren Sie die Ravioli kunstvoll auf dem Teller, geben Sie die Sauce gezielt dazu (nicht übertränken!), setzen Sie Akzente mit Kräuteröl, Balsamico-Reduktion oder essbaren Blüten. Ein Salatbouquet oder hauchdünne Gemüsescheiben als Beilage machen das Gericht komplett.
Gebackene Ravioli als Snack
Für Partys oder als Fingerfood sind gebackene Ravioli ein Hit. Bestreichen Sie gekochte oder frische Ravioli mit Olivenöl, legen Sie sie auf ein Backblech und backen Sie sie bei 180°C etwa 12-15 Minuten, bis sie goldbraun und knusprig sind. Servieren Sie sie mit verschiedenen Dips wie Tomaten-Dip, Kräuter-Frischkäse oder Pesto. Diese knusprigen Ravioli sind außen kross, innen cremig – unwiderstehlich!
One-Pot Ravioli
Für schnelle, stressfreie Mahlzeiten bereiten Sie Ravioli direkt in der Sauce zu. Geben Sie passierte Tomaten, Gemüsebrühe und Gewürze in eine große Pfanne, bringen Sie alles zum Kochen, fügen Sie die Ravioli hinzu und lassen Sie sie etwa 5 Minuten in der Sauce garen. Das spart Abwasch und die Ravioli nehmen den Geschmack der Sauce intensiv auf.
Ravioli auf Vorrat – Einfrieren und Aufbewahren
Selbstgemachte Ravioli im Vorrat zu haben, ist ein Luxus, der Ihnen viel Zeit spart.
Ravioli richtig einfrieren
Legen Sie frisch geformte, ungekochte Ravioli nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes, leicht bemehltes Küchenbrett. Wichtig: Die Ravioli dürfen sich nicht berühren, sonst frieren sie zusammen. Stellen Sie das Brett für 2-3 Stunden in den Gefrierschrank. Sobald die Ravioli durchgefroren sind, können Sie sie in Gefrierbeutel oder luftdichte Behälter umfüllen. So gelagert halten sie sich bis zu 3 Monate.
Gefrorene Ravioli zubereiten
Der Vorteil gefrorener Ravioli: Sie können sie direkt aus dem Gefrierfach ins kochende Wasser geben – kein Auftauen notwendig! Rechnen Sie mit etwa 1-2 Minuten längerer Kochzeit als bei frischen Ravioli. Sie sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen, genau wie frische Ravioli.
Kurzfristige Aufbewahrung im Kühlschrank
Wenn Sie Ravioli am Morgen zubereiten und am Abend kochen möchten, legen Sie sie auf ein mit Mehl oder Grieß bestäubtes Geschirrtuch, legen Sie ein weiteres Tuch darüber und bewahren Sie sie im Kühlschrank auf. So halten sie sich maximal 2 Tage, sollten aber möglichst frisch verzehrt werden.
Vegane und vegetarische Ravioli-Varianten
Pflanzliche Ravioli sind nicht nur für Veganer interessant – sie bieten spannende Geschmackskombinationen für alle.
Veganer Ravioli-Teig ohne Ei
Für veganen Nudelteig ersetzen Sie die Eier durch Wasser. Verwenden Sie 300 g Mehl, 120-150 ml kaltes Wasser, 2 EL Olivenöl und eine Prise Salz. Der Teig benötigt etwas mehr Knetarbeit, wird aber bei ausreichender Ruhezeit genauso elastisch wie Eierteig. Manche Köche fügen auch 1 TL Kurkuma für eine goldgelbe Farbe hinzu.
Vegane Füllungen
Räuchertofu mit gerösteten Haselnüssen ist eine köstliche vegane Füllung. Pürieren Sie 200 g Räuchertofu mit 50 g gerösteten, gehackten Haselnüssen, 2 EL getrockneten Tomaten, 2 EL Olivenöl und Gewürzen zu einer cremigen Masse. Weitere tolle vegane Füllungen sind Kürbispüree mit Zwiebeln, gedünstetes Gemüse mit Cashew-Creme oder Spinat mit veganem Frischkäse.
Vegane Saucen für Ravioli
Vegane Sauce Hollandaise auf Basis von Margarine und Mandelmilch, klassische Tomatensauce, Pesto ohne Parmesan (ersetzen Sie ihn durch Hefeflocken), Pilzsaucen mit Hafersahne oder einfach Olivenöl mit Knoblauch und Kräutern – die Möglichkeiten sind vielfältig und genauso lecker wie traditionelle Saucen.
Regionale italienische Ravioli-Spezialitäten
Italien ist groß, und jede Region hat ihre eigenen Ravioli-Traditionen.
Agnolotti aus dem Piemont
Diese quadratischen oder runden Ravioli aus dem Piemont sind traditionell mit einem Ragù aus Fleischresten, Kohl und manchmal Käse gefüllt. Sie werden meist kleiner geformt als normale Ravioli und in Fleischbrühe oder mit brauner Butter serviert. Eine besondere Variante sind Agnolotti del Plin, bei denen der Teig zwischen den Füllungen zusammengekniffen (pizzicato = Plin im Piemontesischen Dialekt) wird.
Mezzelune (Halbmonde)
Die halbmondförmigen Ravioli sind besonders bei festlichen Anlässen beliebt. Ihre Form entsteht, indem man runde Teigscheiben über die Füllung klappt. Sie können mit nahezu jeder Füllung zubereitet werden und sind durch ihre Form besonders dekorativ.
Cappellacci di Zucca aus Mantua
Diese „großen Hüte“ aus Mantua sind mit Kürbis, Amaretti-Keksen, Parmesan und Gewürzen gefüllt und verkörpern die süß-herzhafte Kochtradition der Lombardei. Sie werden traditionell mit brauner Butter und Salbei serviert und sind ein perfektes Herbstgericht.
Ravioli mit Kindern zubereiten
Das gemeinsame Kochen mit Kindern schafft schöne Erinnerungen und fördert die Freude am Essen.
Einfache Rezepte für Kinder
Wählen Sie einfache Füllungen, die Kinder mögen: Frischkäse mit gehacktem Basilikum, Ricotta mit etwas Zucker und Zitrone (für süße Ravioli) oder eine milde Gemüsefüllung. Vermeiden Sie zu würzige oder intensive Füllungen.
Kinder beim Formen einbeziehen
Kinder lieben es, den Teig auszurollen, die Füllung zu platzieren und die Ravioli mit einer Gabel zu versiegeln. Es macht nichts, wenn die Ravioli nicht perfekt aussehen – selbstgemachte Pasta mit der Familie ist ein wunderbares Erlebnis. Verwenden Sie lustige Ausstecher in Stern- oder Herzform, um die Ravioli noch attraktiver zu machen.
Kinderfreundliche Saucen
Salbeibutter ist vielen Kindern zu herb. Bereiten Sie stattdessen eine milde Tomatensauce, eine Butter-Parmesan-Sauce oder eine leichte Sahnesauce zu. Die meisten Kinder lieben Ravioli auch einfach mit zerlassener Butter und geriebenem Käse.
Häufig gestellte Fragen zu Ravioli
Wie lange hält sich selbstgemachter Ravioli-Teig?
Ungenutzter Teig hält sich eingewickelt in Frischhaltefolie bis zu 2 Tage im Kühlschrank. Sie können ihn auch einfrieren – flach ausgerollt und zwischen Backpapier geschichtet hält er sich 2-3 Monate.
Kann man Ravioli auch ohne Nudelmaschine machen?
Absolut! Mit einem guten Nudelholz und etwas Muskelkraft können Sie den Teig von Hand ausrollen. Es dauert etwas länger und erfordert mehr Kraft, aber das Ergebnis ist genauso gut. Profis in Italien machen ihre Pasta traditionell von Hand.
Welche Mehlsorte ist am besten für Ravioli?
Italienisches Hartweizenmehl Tipo 00 ist ideal, da es einen hohen Glutengehalt hat und sehr fein gemahlen ist. Alternativ funktioniert auch eine Mischung aus Hartweizengrieß und normalem Weizenmehl (Type 405/550) sehr gut.
Warum platzen meine Ravioli beim Kochen auf?
Häufige Ursachen sind zu viel Füllung, zu dünner Teig, schlecht versiegelte Ränder oder zu heißes, sprudelnd kochendes Wasser. Achten Sie darauf, die Ränder gut mit Ei oder Wasser zu bestreichen und fest zusammenzudrücken. Die Füllung sollte nicht zu feucht sein.
Kann man fertige Ravioli aufwärmen?
Ja, aber am besten in der Sauce. Geben Sie gekochte Ravioli mit etwas Sauce in eine ofenfeste Form, bedecken Sie sie mit Folie und erwärmen Sie sie bei 160°C etwa 15 Minuten. In der Mikrowelle werden sie oft gummiartig.
Wie viele Ravioli pro Person rechnen?
Als Vorspeise rechnen Sie mit 3-5 Ravioli pro Person, als Hauptgericht mit 8-12 Stück, je nach Größe und Fülligkeit der Füllung. Deftige Fleischfüllungen sättigen mehr als leichte Ricotta-Füllungen.
Die besten Küchenhelfer für die Ravioli-Zubereitung
Die richtigen Werkzeuge erleichtern die Arbeit erheblich und liefern bessere Ergebnisse.
Nudelmaschine
Eine manuelle Nudelmaschine mit Kurbel ist bereits ab 30 Euro erhältlich und ein lohnendes Investment. Elektrische Modelle oder Aufsätze für Küchenmaschinen sind komfortabler, aber teurer. Die Maschine sollte verschiedene Dicken-Einstellungen haben und leicht zu reinigen sein.
Ravioli-Ausstecher und -Former
Runde oder eckige Ausstecher gibt es einzeln oder im Set. Teigtaschenformer, die mehrere Ravioli gleichzeitig herstellen, sind ideal für größere Mengen. Auch spezielle Ravioli-Stempel oder -Schablonen sind praktische Helfer.
Teigroller und Nudelholz
Ein langes, glattes Nudelholz (mindestens 40 cm) ist für handgemachte Pasta unerlässlich. Modelle aus Holz sind traditionell, solche aus Marmor bleiben angenehm kühl und verhindern, dass der Teig klebt.
Ravioli-Rezepte für besondere Anlässe
Für festliche Momente dürfen die Ravioli besonders raffiniert sein.
Ravioli für Weihnachten
Zu Weihnachten sind in Italien Tortelli mit Kürbisfüllung oder Agnolotti mit Trüffeln beliebt. Servieren Sie sie in einer eleganten Sahnesauce oder klassisch in Fleischbrühe. Ein Hauch von gehobeltem weißen Trüffel macht das Gericht zu einem unvergesslichen Festessen.
Ravioli für Dinner-Partys
Beeindrucken Sie Ihre Gäste mit einer Ravioli-Variation: Servieren Sie drei verschiedene Ravioli-Sorten (z.B. Ricotta-Spinat, Kürbis und Pilz) auf einem Teller, jede mit einer anderen Sauce. Die Präsentation ist spektakulär und Ihre Gäste können verschiedene Geschmäcker probieren.
Ravioli zum Verschenken
Selbstgemachte Ravioli sind ein wunderbares Geschenk. Frieren Sie sie ein, verpacken Sie sie hübsch in einer Geschenkbox mit Backpapier dazwischen und fügen Sie eine handgeschriebene Kochanleitung hinzu. Ein Glas selbstgemachtes Pesto oder eine Flasche hochwertiges Olivenöl dazu – fertig ist das perfekte kulinarische Geschenk.
Perfekte Ravioli – Ihre Reise beginnt jetzt
Die Welt der Ravioli ist unendlich vielfältig und lädt zum Experimentieren ein. Von klassischen Rezepten bis zu modernen Kreationen – jede Ravioli erzählt ihre eigene Geschichte. Der Zauber liegt nicht nur im Ergebnis, sondern auch im Prozess: Das meditative Kneten des Teigs, die Freude beim Formen der kleinen Teigtaschen und das Glück, wenn Sie die ersten selbstgemachten Ravioli aus dem Wasser heben.
Beginnen Sie mit einem einfachen Rezept – vielleicht der klassischen Ricotta-Spinat-Füllung mit Salbeibutter. Mit jedem Mal werden Sie geschickter, der Teig geschmeidiger und die Ergebnisse beeindruckender. Trauen Sie sich, neue Füllungen auszuprobieren, verschiedene Saucen zu kombinieren und Ihre eigenen Kreationen zu entwickeln. Vielleicht entdecken Sie eine Lieblingskombination, die zu Ihrer persönlichen Spezialität wird.
Laden Sie Familie und Freunde ein, gemeinsam Ravioli zu machen – das gemeinsame Kochen verbindet und schafft wunderbare Erinnerungen. Und wenn Sie das nächste Mal vor einem Regal mit Dosen-Ravioli stehen, werden Sie wissen: Sie können es besser. Hausgemachte Ravioli sind nicht nur ein Gericht, sie sind eine Liebeserklärung an gutes Essen und die Freude am Selbermachen.





