Sardellen sind wahre Alleskönner in der Küche und bringen mediterranes Flair auf jeden Teller. Diese kleinen, würzigen Fische verleihen zahlreichen Gerichten eine besondere Note und sind längst nicht mehr nur als Pizzabelag bekannt. Ob frisch aus dem Meer oder eingelegt in Öl – Sardellen bieten eine Fülle an kulinarischen Möglichkeiten, die von schnellen Pasta-Gerichten über knusprige Snacks bis hin zu raffinierten Vorspeisen reichen. In diesem Artikel entdecken Sie über 15 köstliche Rezeptideen und erfahren alles Wissenswerte über die Zubereitung dieser vielseitigen Delikatesse.
Sardellen verstehen – Kleine Fische mit großem Geschmack
Sardellen gehören zur Familie der Heringe und sind kleine, silbrig-graue Fische mit einem charakteristisch würzigen Geschmack. Die Europäische Sardelle (Engraulis encrasicolus) ist besonders im Mittelmeer, im östlichen Atlantik und in der Nordsee heimisch und erreicht eine Länge von bis zu 20 Zentimetern. Ihr lateinischer Name leitet sich von „sarda“ ab, was übersetzt Hering bedeutet.
Was Sardellen so besonders macht, ist ihr intensives, leicht salziges Aroma, das vielen Gerichten Tiefe und Komplexität verleiht. Die Fische besitzen sehr weiche Gräten, weshalb kleinere Exemplare oft im Ganzen zubereitet und verzehrt werden können. Neben ihrem unverwechselbaren Geschmack punkten Sardellen auch mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren, Proteinen und wichtigen Mineralstoffen.
Ein häufiges Missverständnis betrifft die Begriffe Sardellen und Anchovis: Anchovis ist lediglich die italienische Bezeichnung für eingelegte Sardellen. Sardinen hingegen sind eine andere Fischart, die deutlich größer wird und eine rundlichere Form aufweist. Während Sardellen maximal 20 Zentimeter erreichen, können Sardinen bis zu 27 Zentimeter lang werden.
Frische vs. eingelegte Sardellen – Welche eignen sich wofür?
Frische Sardellen richtig auswählen und vorbereiten
Frische Sardellen sind von April bis September während der Laichsaison nicht auf dem Markt erhältlich, außerhalb dieser Zeit jedoch ein echter Genuss. Beim Kauf sollten Sie auf klare Augen, feste Konsistenz und einen angenehmen Meergeruch achten. Frische Sardellen eignen sich hervorragend zum Braten, Frittieren oder Grillen.
Die Vorbereitung frischer Sardellen erfordert etwas Geschick: Mit einer Küchenschere schneiden Sie die Fische entlang der Bauchseite auf, entfernen die Innereien und lösen vorsichtig die Mittelgräte. Der Kopf wird abgetrennt, anschließend werden die Fische gründlich unter kaltem Wasser gewaschen und trocken getupft. Bei sehr kleinen Exemplaren können Sie auf das Entgräten verzichten, da die Gräten beim Garen weich werden.
Eingelegte Sardellen in Öl, Salz und Lake
Eingelegte Sardellen sind das ganze Jahr über verfügbar und werden in verschiedenen Varianten angeboten: in Olivenöl, in Salzlake oder als Salzanschovis. Diese konservierten Filets sind intensiv im Geschmack und dienen hauptsächlich als Würzmittel. Im Gegensatz zu frischen Sardellen werden sie selten pur verzehrt, sondern geben Saucen, Dressings und Hauptgerichten eine herzhaft-würzige Note.
Die in Öl eingelegten Sardellenfilets sind besonders aromatisch und können direkt verwendet werden. Sardellen in Salz müssen vor der Verarbeitung unter fließendem Wasser abgespült werden, um überschüssiges Salz zu entfernen. Viele Köche schätzen Sardellenpaste, bei der die Filets zu einer streichfähigen Würzpaste verarbeitet wurden – ideal zum schnellen Aufpeppen von Gerichten.
Die 10 beliebtesten Sardellen-Rezepte für jeden Anlass
1. Klassische Spaghetti mit Sardellen und Zitrone
Dieses schnelle Pasta-Gericht verkörpert die Essenz der italienischen Küche: wenige, hochwertige Zutaten ergeben ein geschmackliches Feuerwerk. In heißem Olivenöl werden gehackte Knoblauchzehen goldbraun angebraten, dann kommen gehackte Sardellenfilets hinzu, die sich in der Hitze auflösen. Die al dente gekochten Spaghetti werden mit etwas Nudelwasser, einem Stück Butter, frischer Petersilie und geriebenem Parmesan in der Pfanne geschwenkt. Ein Spritzer Zitronensaft verleiht dem Gericht Frische, während geröstete Semmelbrösel mit Zitronenabrieb für den knusprigen Kontrast sorgen. In nur 20 Minuten steht ein authentisches mediterranes Abendessen auf dem Tisch.
2. Knusprig frittierte Sardellen – Der mediterrane Snack
Frittierte Sardellen sind ein Klassiker der mediterranen Küche und erinnern an sonnige Urlaubstage am Meer. Die vorbereiteten Fische werden leicht gesalzen, gepfeffert und mit Zitronensaft beträufelt. Anschließend wendet man sie in Mehl oder Maismehl und backt sie in heißem Olivenöl goldbraun aus – etwa 5 bis 8 Minuten reichen aus. Das Geheimnis liegt in der richtigen Öltemperatur: Ein Holzlöffel sollte sofort Bläschen bilden, wenn man ihn ins Öl hält. Die fertigen Sardellen werden auf Küchenpapier abgetropft und mit Meersalz bestreut. Dazu passt knuspriges Weißbrot und ein Glas trockener Weißwein perfekt.
3. Pizza mit Sardellen – Der italienische Klassiker
Sardellen auf Pizza sind weit mehr als nur ein Belag – sie sind ein Statement für Liebhaber intensiver Aromen. Die eingelegten Filets werden nach dem Backen auf die heiße Pizza gelegt oder können auch vorher auf den Teig verteilt werden. Besonders harmonisch kombinieren sie sich mit Tomaten, Oliven, Kapern und Mozzarella. Für eine authentische Pizza Napoli benötigen Sie lediglich Tomatensauce, Sardellen, Oregano und etwas Olivenöl. Wer es milder mag, kann die Sardellen in Milch einlegen, bevor sie auf die Pizza kommen – das nimmt ihnen etwas von der Salzigkeit.
4. Bruschetta mit Sardellen und Tomaten
Diese elegante Vorspeise verbindet geröstetes Brot mit mediterranen Aromen. Ciabatta- oder Weißbrotscheiben werden mit einer angeschnittenen Knoblauchzehe eingerieben und in Olivenöl angebraten, bis sie goldbraun sind. Als Belag eignet sich eine Mischung aus frischem Ricotta, Rucola, halbierten Kirschtomaten und in Zitronenöl marinierten Sardellenfilets. Die Kombination aus cremigem Käse, pfeffrigem Rucola und würzigen Sardellen macht diese Bruschetta zu einem echten Gaumenschmaus. Für eine intensivere Variante können Sie die Sardellen vorher mit Knoblauch und Peperoncino anbraten.
5. Gebratene Sardellen mit Zitronen-Aioli
Schonend gebratene Sardellen mit selbstgemachter Aioli sind ein Festessen für Fischliebhaber. Die vorbereiteten Fische werden in Mehl gewendet und in heißem Olivenöl mit Knoblauch, Oregano, Lorbeerblättern und einem Schuss Weißwein bei niedriger Hitze 10 bis 15 Minuten geschmort. Für die Zitronen-Aioli wird eine gekochte Kartoffel durch ein Sieb gestrichen und mit Eigelb, Zitronensaft, Knoblauch und langsam eingerührtem Olivenöl zu einer cremigen Sauce verarbeitet. Das Gericht schmeckt hervorragend mit Salzkartoffeln oder knusprigem Weißbrot.
6. Pasta alla Puttanesca mit Sardellen
Dieser Klassiker aus Süditalien überzeugt durch seine kräftigen Aromen. In Olivenöl werden Knoblauch, Peperoncino und gehackte Sardellen angebraten, bis die Fische zerfallen. Dazu kommen geschälte Tomaten, schwarze Oliven und Kapern. Die Sauce köchelt etwa 15 Minuten, während die Pasta al dente gekocht wird. Das Besondere an diesem Gericht: Die Sardellen verleihen der Tomatensauce eine besondere Tiefe, ohne dass das Gericht nach Fisch schmeckt. Mit frischem Basilikum und geriebenem Pecorino serviert, ist die Puttanesca ein würziger Genuss.
7. Sardellenbutter selbst herstellen
Sardellenbutter ist ein vielseitiges Würzmittel, das sich hervorragend zu gegrilltem Fisch, Steaks oder Gemüse eignet. Für die Zubereitung werden weiche Butter, fein gehackte Sardellenfilets, gepresster Knoblauch, gehackte Petersilie, Zitronenabrieb und etwas Pfeffer gut miteinander vermengt. Die Masse wird zu einer Rolle geformt, in Frischhaltefolie gewickelt und im Kühlschrank fest werden gelassen. Von dieser Rolle können Sie nach Bedarf Scheiben abschneiden, die auf heißem Fisch oder Fleisch schmelzen und ihr intensives Aroma entfalten. Im Kühlschrank hält sich die Sardellenbutter etwa zwei Wochen.
8. Gefüllte Paprika mit Sardellen
Diese spanisch inspirierte Tapas-Variante beeindruckt durch ihre Raffinesse. Kleine rote Spitzpaprika werden halbiert, entkernt und mit einer Mischung aus gehackten Sardellenfilets, Frischkäse, Knoblauch und frischen Kräutern gefüllt. Die gefüllten Paprikahälften werden in Olivenöl kurz angebraten und anschließend mit einer Orangen-Minz-Vinaigrette mariniert. Das Spiel aus süßer Paprika, salzigen Sardellen und erfrischender Vinaigrette macht dieses Gericht zu einem perfekten Aperitif-Snack. Alternativ können die Paprika auch im Ofen überbacken werden.
9. Linguine mit Sardellensauce
Bei diesem Rezept werden Sardellen zur Hauptzutat einer cremigen Sauce – ganz ohne Sahne. Frische Sardellen werden ausgenommen, gesalzen und in Olivenöl mit Knoblauch schonend gebraten. Ein Teil der Fische wird mit dem stärkehaltigen Nudelwasser zu einer sämigen Sauce püriert, in der die Linguine geschwenkt werden. Die übrigen Sardellen werden als Garnitur auf den Tellern angerichtet. Das Nudelwasser ist hier der Schlüssel: Seine Stärke verbindet sich mit dem Olivenöl zu einer geschmeidigen, glänzenden Sauce, die die Pasta perfekt umhüllt.
10. Salate mit Sardellen aufpeppen
Sardellen verleihen Salaten eine besondere Würze und Tiefe. Der klassische Caesar Salad wäre ohne Sardellen im Dressing undenkbar – sie werden zusammen mit Knoblauch, Zitronensaft, Eigelb und Olivenöl zu einer cremigen Sauce verarbeitet. Auch im französischen Salade Niçoise spielen Sardellen eine zentrale Rolle: Auf einem Bett aus grünen Bohnen, gekochten Kartoffeln, Tomaten und hartgekochten Eiern sorgen sie für den authentischen Geschmack der Côte d’Azur. Für einen herbstlichen Salat kombinieren Sie Blattsalate mit Äpfeln, gerösteten Haselnüssen und einem Parmesan-Dressing mit gehackten Sardellen.
Sardellen richtig zubereiten – Profi-Tipps für Anfänger
Frische Sardellen vorbereiten
Die Vorbereitung frischer Sardellen mag anfangs einschüchternd wirken, wird aber mit etwas Übung zur Routine. Legen Sie den Fisch mit dem Bauch nach oben auf ein Schneidebrett und schneiden Sie mit einer scharfen Schere oder einem Messer entlang der Bauchseite bis zum Schwanz. Öffnen Sie den Fisch vorsichtig und entfernen Sie die Innereien. Nun können Sie mit dem Daumen die Mittelgräte am Schwanzende lösen und vorsichtig in Richtung Kopf ziehen – die feinen Seitengräten kommen meist mit. Trennen Sie den Kopf ab und spülen Sie die Fische unter kaltem Wasser gründlich ab. Tupfen Sie sie anschließend mit Küchenpapier trocken.
Die richtige Brattemperatur
Für knusprige Sardellen ist die richtige Temperatur entscheidend. Das Öl sollte etwa 170-180°C heiß sein – erkennbar daran, dass ein Brotwürfel in etwa 30 Sekunden goldbraun wird. Ist das Öl zu heiß, verbrennen die Fische außen, bevor sie innen gar sind. Zu niedrige Temperaturen führen zu fettdurchtränkten, labbrigen Sardellen. Verwenden Sie neutrales Pflanzenöl oder Olivenöl zum Braten und braten Sie die Fische portionsweise, damit die Temperatur konstant bleibt. Nach dem Braten die Sardellen auf Küchenpapier abtropfen lassen und sofort servieren – so bleiben sie schön knusprig.
Sardellen einlegen – Hausgemachte Anchovis
Frische Sardellen lassen sich auch zu Hause einlegen. Dafür werden die vorbereiteten Filets zunächst für zwei Stunden in Weißweinessig mariniert, bis sie durch die Säure „gar“ sind. Anschließend werden sie unter kaltem Wasser abgespült und auf einem Teller ausgelegt. Nun bereiten Sie eine Marinade aus hochwertigem Olivenöl, gehacktem Knoblauch, Kräutern wie Petersilie oder Oregano und optional etwas Peperoncino zu. Gießen Sie die Marinade über die Sardellen und lassen Sie sie mindestens 30 Minuten, besser über Nacht ziehen. In einem geschlossenen Gefäß im Kühlschrank halten sich die hausgemachten Anchovis etwa eine Woche.
Kreative Verwendungsmöglichkeiten für Sardellen
Sardellen als Würzmittel
Eingelegte Sardellen sind wahre Geschmacksverstärker und können vielen Gerichten Tiefe verleihen, ohne einen aufdringlichen Fischgeschmack zu hinterlassen. Eine oder zwei fein gehackte Sardellenfilets in Tomatensaucen, Schmor- oder Schmorgerichten entfalten ein intensives Umami-Aroma. Sardellenpaste eignet sich hervorragend zum schnellen Würzen von Vinaigrettes, Dips oder Marinaden. Auch in Fleischgerichten, etwa bei Braten oder Ragouts, können Sardellen für eine besondere geschmackliche Komplexität sorgen. Der Trick: Die Sardellen lösen sich während des Kochens vollständig auf und hinterlassen nur ihren würzigen Charakter.
Sardellen in herzhaften Hauptgerichten
Sardellen spielen nicht nur in der mediterranen Küche eine wichtige Rolle, sondern auch in klassischen deutschen Gerichten. Königsberger Klopse erhalten ihre typische Würze durch in der Sauce mitgekochte Sardellen. Beim italienischen Vitello tonnato sorgen Sardellen in der Thunfischsauce für den charakteristischen Geschmack. In Schmorgerichten mit Rindfleisch oder Lammfleisch verleihen fein gehackte Sardellen der Sauce eine herzhafte Note. Auch in Eintöpfen mit Bohnen oder Linsen können Sardellen als Würzkomponente fungieren und dem Gericht mehr Substanz geben.
Sardellen in der mediterranen Küche
In Spanien, Italien und Griechenland sind Sardellen fester Bestandteil der kulinarischen Tradition. Spanische Tapas-Platten sind ohne Boquerones – marinierte Sardellen in Essig und Öl – undenkbar. In Italien dienen sie als Basis für unzählige Antipasti: auf Crostini, in gegrilltem Gemüse oder als Teil eines Fritto misto di mare. Die griechische Mezze-Kultur kennt ebenfalls zahlreiche Sardellengerichte, etwa gebraten mit Knoblauch und Zitrone oder eingelegt mit Oregano. Allen gemein ist die Kombination mit einfachen, frischen Zutaten wie Olivenöl, Zitrusfrüchten, Kräutern und hochwertigem Brot.
Die besten Beilagen und Getränke zu Sardellengerichten
Passende Beilagen
Zu Sardellengerichten passen einfache, mediterrane Beilagen am besten. Frisches Ciabatta, Focaccia oder knuspriges Baguette sind ideal, um Saucen aufzutunken und die intensiven Aromen aufzunehmen. Salzkartoffeln oder Bratkartoffeln ergänzen gebratene oder geschmorte Sardellen perfekt. Leichte Gemüsebeilagen wie gegrillte Zucchini, gebratene Tomaten, Rucola-Salat oder grüne Bohnen sorgen für Frische und Balance auf dem Teller. Auch Reis oder Couscous harmonieren gut mit Sardellengerichten, besonders wenn diese eine Sauce haben. Verzichten Sie auf zu schwere oder cremige Beilagen – sie würden den delikaten Geschmack der Sardellen überdecken.
Weinempfehlungen
Die Wahl des richtigen Getränks kann Sardellengerichte auf ein neues Level heben. Zu den meisten Zubereitungen passen trockene, säurebetonte Weißweine wie Vermentino, Verdicchio oder Grüner Veltliner ausgezeichnet. Auch ein mineralischer Albariño aus Spanien oder ein knackiger Muscadet ergänzen den salzigen Charakter der Sardellen perfekt. Wer es ausgefallen mag, kann zu frittierten Sardellen einen trockenen Schaumwein wie Cava oder Crémant reichen – die Säure und die Kohlensäure harmonieren wunderbar mit dem fettigen Fisch. Bei gebratenen Sardellen mit intensiven Aromen darf es auch ein leichter, taninarmer Rotwein wie ein Pinot Noir sein.
Sardellen richtig lagern und Haltbarkeit
Frische Sardellen sind sehr empfindlich und sollten am Tag des Kaufs verarbeitet werden. Im Kühlschrank halten sie sich bei Temperaturen um 2°C maximal einen Tag. Wickeln Sie die Fische in ein feuchtes Tuch und lagern Sie sie in der kältesten Zone des Kühlschranks. Zum Einfrieren eignen sich frische Sardellen bedingt – die Konsistenz leidet etwas, aber für gebratene oder frittierte Zubereitungen sind aufgetaute Sardellen durchaus verwendbar. Frieren Sie die Fische einzeln auf einem Brett ein und verpacken Sie sie dann luftdicht.
Eingelegte Sardellen in Öl sind deutlich länger haltbar. Ungeöffnete Gläser oder Dosen können bei Raumtemperatur mehrere Monate gelagert werden. Nach dem Öffnen sollten die Sardellen im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von ein bis zwei Wochen verbraucht werden. Achten Sie darauf, dass die Filets immer vollständig mit Öl bedeckt sind – so bleiben sie länger frisch. Salzanschovis halten sich ungeöffnet sogar über ein Jahr und nach dem Öffnen mehrere Wochen im Kühlschrank, wenn sie gut verschlossen sind.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Sardellen
Können Schwangere Sardellen essen?
Frische, gut durchgegarte Sardellen können Schwangere in Maßen genießen. Eingelegte Sardellen enthalten jedoch oft viel Salz und sollten nur gelegentlich verzehrt werden. Grundsätzlich gilt: Fisch sollte während der Schwangerschaft immer vollständig durchgegart sein. Rohe marinierte Sardellen, wie sie in manchen Tapas-Varianten serviert werden, sollten Schwangere meiden. Im Zweifelsfall sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme über den Verzehr von Fisch während der Schwangerschaft.
Wie schmecken Sardellen?
Sardellen haben einen intensiven, würzig-salzigen Geschmack mit einer leicht metallischen Note. Frische Sardellen schmecken milder und delikater, mit einer leichten Süße, die an das Meer erinnert. Eingelegte Sardellen sind deutlich kräftiger und salziger – ihr Geschmack wird oft als umami-reich beschrieben. Die Konsistenz ist fest, aber zart. Viele Menschen, die glauben, Sardellen nicht zu mögen, haben sie nur auf Pizza probiert – frisch zubereitet oder in ausgewogenen Gerichten eingesetzt, überzeugen sie auch Skeptiker.
Sind Sardellen und Anchovis dasselbe?
Ja, Anchovis ist lediglich die Bezeichnung für eingelegte Sardellen, die hauptsächlich in Italien verwendet wird. Der Begriff kommt vom italienischen „acciuga“ oder „alice“. Während im Deutschen zwischen frischen Sardellen und eingelegten Sardellen unterschieden wird, bezeichnet „Anchovis“ speziell die konservierten Varianten in Öl oder Salz. Inhaltlich handelt es sich jedoch um dieselbe Fischart – die Europäische Sardelle.
Wie viele Sardellen pro Person?
Bei frischen Sardellen als Hauptgericht rechnen Sie mit etwa 4 bis 6 Fischen pro Person, je nach Größe. Als Vorspeise oder Tapas reichen 2 bis 3 Stück. Eingelegte Sardellenfilets werden sparsamer dosiert: Für eine Pasta-Sauce genügen 2 bis 3 Filets pro Person, da sie sehr intensiv schmecken. Bei Pizza oder als Würzmittel in Saucen reichen oft 1 bis 2 Filets pro Portion aus. Generell gilt: Lieber mit weniger beginnen und nachwürzen, als zu viel zu verwenden.
Kann man Sardellengräten mitessen?
Bei sehr kleinen, frischen Sardellen (unter 10 cm) können die Gräten mitgegessen werden, da sie beim Braten oder Frittieren sehr weich und knusprig werden. Bei größeren Exemplaren empfiehlt es sich, die Mittelgräte zu entfernen, auch wenn die feinen Seitengräten ebenfalls weich genug sind, um verzehrt zu werden. Eingelegte Sardellen werden grundsätzlich als grätenfreie Filets verkauft. Wenn Sie unsicher sind, entfernen Sie lieber die Gräten – das Geschmackserlebnis bleibt gleich, während das Essen angenehmer wird.
Wo kann man frische Sardellen kaufen?
Frische Sardellen finden Sie bei gut sortierten Fischhändlern, auf Wochenmärkten mit Fischständen oder in Supermärkten mit großer Fischtheke. Außerhalb der Laichsaison (von Oktober bis März) ist die Verfügbarkeit am besten. In mediterranen Lebensmittelgeschäften sind tiefgefrorene Sardellen oft das ganze Jahr über erhältlich. Eingelegte Sardellen in Öl oder Salz gibt es in jedem Supermarkt in der Konservenabteilung. Achten Sie beim Kauf auf Qualität: Frische Sardellen sollten glänzen, angenehm riechen und feste Augen haben.
Sind Sardellen nachhaltig?
Sardellen gelten grundsätzlich als nachhaltige Wahl, da sie sich schnell vermehren und nicht überfischt sind. Die Bestände der Europäischen Sardelle im Mittelmeer und Atlantik werden als stabil eingestuft. Achten Sie beim Kauf auf Nachhaltigkeitssiegel wie MSC (Marine Stewardship Council) oder ASC. Sardellen aus lokalen, europäischen Gewässern haben zudem kürzere Transportwege als exotische Fischarten. Da Sardellen am Anfang der Nahrungskette stehen, sind sie auch weniger mit Schwermetallen belastet als große Raubfische. Aus ökologischer Sicht sind Sardellen also eine empfehlenswerte Alternative zu anderen Fischarten.
Sardellen-Genuss das ganze Jahr über
Die Vielseitigkeit von Sardellen macht sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der mediterranen Küche und darüber hinaus. Von schnellen Pasta-Gerichten unter der Woche bis hin zu raffinierten Vorspeisen für besondere Anlässe – diese kleinen Fische beweisen immer wieder ihre Wandlungsfähigkeit. Besonders praktisch: Eingelegte Sardellen sind das ganze Jahr über verfügbar und verwandeln mit minimalem Aufwand einfache Gerichte in geschmackliche Highlights.
Im Sommer schmecken frisch gegrillte oder frittierte Sardellen mit einem Spritzer Zitrone und einem kühlen Glas Weißwein nach Urlaub und Mittelmeer. Im Herbst und Winter bereichern sie herzhafte Schmor- und Schmorgerichte mit ihrem würzigen Aroma. Die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos: von der klassischen Pizza über kreative Salate bis hin zu eleganten Tapas-Variationen. Mit den Rezepten und Tipps aus diesem Artikel sind Sie bestens gerüstet, um die Welt der Sardellen zu entdecken und Ihre Gäste mit mediterranem Flair zu begeistern. Lassen Sie sich von der Vielfalt inspirieren und experimentieren Sie mit eigenen Kreationen – Sardellen verzeihen Experimente und belohnen Kreativität mit intensiven Geschmackserlebnissen.





