Rhabarber ist der Star des Frühlings! Von April bis Juni verwandelt das rot-grüne Stielgemüse unsere Küche in ein wahres Paradies fruchtiger Genüsse. Ob süß oder herzhaft, als Kuchen, Dessert, Getränk oder sogar als pikante Beilage – Rhabarber ist unfassbar vielseitig. Sein charakteristisch säuerlicher Geschmack harmoniert perfekt mit Süße und macht jedes Gericht zu etwas Besonderem. In diesem Artikel zeige ich dir über 25 kreative Möglichkeiten, was du Leckeres mit Rhabarber machen kannst.
Warum Rhabarber die perfekte Zutat für süße und herzhafte Gerichte ist
Rhabarber begeistert durch seine einzigartige Kombination aus fruchtiger Säure und zartem Aroma. Botanisch gesehen ist er ein Gemüse, wird aber meist wie Obst verarbeitet. Die roten Stängel enthalten weniger Oxalsäure als grüne Sorten und schmecken milder – perfekt für alle, die es nicht ganz so sauer mögen.
Die Rhabarber-Saison erstreckt sich traditionell vom Frühling bis zum Johannistag am 24. Juni. Danach steigt der Oxalsäuregehalt in den Stangen zu stark an. Deshalb gilt: In dieser kurzen Zeit solltest du so viel wie möglich aus dem Gemüse herausholen! Rhabarber enthält zudem Vitamin C, Kalium und Ballaststoffe, ist kalorienarm und bringt eine erfrischende Note in deine Küche.
Besonders schön: Rhabarber lässt sich hervorragend mit anderen Zutaten kombinieren. Erdbeeren, Vanille, Zimt, Kardamom, Ingwer oder sogar herzhafte Komponenten wie Bergkäse harmonieren wunderbar mit seinem säuerlichen Charakter.
Die besten süßen Rhabarber-Rezepte
Klassischer Rhabarberkuchen mit Streuseln
Der absolute Klassiker und ein Muss für jeden Rhabarber-Fan! Ein saftiger Rührteig bildet die Basis, darauf kommen die in Stücke geschnittenen Rhabarberstangen, und obendrauf eine dicke Schicht butteriger Streusel. Das Geheimnis: Die Streusel sollten richtig krümelig sein und großzügig über den Kuchen verteilt werden. Der Kontrast zwischen dem säuerlichen Rhabarber und den süßen, knusprigen Streuseln ist einfach unwiderstehlich. Besonders lecker schmeckt dieser Kuchen noch lauwarm mit einem Klecks Sahne oder Vanilleeis.
Tipp: Du kannst die Streusel mit Haferflocken oder gehackten Mandeln verfeinern, das gibt zusätzlichen Crunch und ein nussiges Aroma.
Rhabarberkuchen mit Baiser – Der Klassiker
Wenn du es luftig-süß magst, ist ein Rhabarberkuchen mit Baiser genau das Richtige. Die säuerlichen Rhabarberstücke liegen auf einem Mürbeteig und werden mit einer hohen Haube aus geschlagenem Eischnee bedeckt. Im Ofen wird das Baiser goldbraun und knusprig, während es innen noch herrlich weich bleibt. Diese Kombination aus süßem Baiser und saurem Rhabarber ist ein echter Gaumenschmaus – kein Wunder, dass dieses Rezept seit Generationen geliebt wird!
Rhabarber-Crumble – Einfach und köstlich
Ein Crumble ist die unkomplizierteste Art, Rhabarber zu genießen. Du brauchst nur drei Komponenten: geschnittenen Rhabarber mit etwas Zucker in einer Auflaufform, darüber kommen knusprige Streusel aus Butter, Mehl, Zucker und eventuell Haferflocken. Nach etwa 30 Minuten im Ofen hast du ein herrlich duftendes Dessert, das am besten warm mit Vanilleeis serviert wird. Die Säure des Rhabarbers durchdringt die süße Kruste – einfach himmlisch!
Variationen: Kombiniere Rhabarber mit Erdbeeren oder Himbeeren für noch mehr Fruchtigkeit. Ein Hauch Zimt oder Kardamom in den Streuseln verleiht dem Crumble eine besondere Note.
Rhabarberkuchen mit Pudding vom Blech
Für größere Runden ist ein Blechkuchen die perfekte Lösung. Auf einem einfachen Rührteig verteilst du die Rhabarberstücke und gießt eine selbstgemachte Vanillepuddingcreme darüber. Das Ergebnis: Ein wunderbar saftiger Kuchen mit cremiger Mitte und fruchtigen Akzenten. Optional kannst du auch hier noch Streusel darübergeben – dann hast du gleich drei Texturen in einem Kuchen!
Erfrischende Rhabarber-Desserts
Rhabarberkompott – Der zeitlose Klassiker
Rhabarberkompott ist die Basis für unzählige weitere Rezepte und schmeckt einfach pur schon fantastisch. Die Zubereitung ist denkbar einfach: Rhabarber schälen, in Stücke schneiden und mit Zucker, etwas Wasser und dem Mark einer Vanilleschote etwa 10 Minuten köcheln lassen. Fertig ist ein säuerlich-süßes Kompott, das sich wunderbar zu Grießbrei, Joghurt, Quark, Eis oder Pfannkuchen servieren lässt.
Geheimtipp: Für eine schöne rosarote Farbe kannst du ein paar Erdbeeren oder Himbeeren mitkochen. Das Kompott hält sich im Kühlschrank etwa eine Woche und lässt sich auch problemlos einfrieren.
Rhabarber-Tiramisu – Frühlingsvariante
Eine kreative Abwandlung des italienischen Klassikers! Statt Kaffee kommt hier Rhabarberkompott zum Einsatz, das mit einer cremigen Mascarpone-Schicht und zerbröselten Löffelbiskuits geschichtet wird. Ein Schuss Orangenlikör gibt dem Ganzen eine zusätzliche fruchtige Note. Dieses Dessert sieht nicht nur toll aus, sondern überrascht auch mit seinem erfrischend anderen Geschmack.
Rhabarber-Eis ohne Eismaschine
Selbstgemachtes Rhabarber-Eis ist cremig, erfrischend und überraschend einfach herzustellen. Du benötigst Rhabarberkompott oder selbstgemachtes Rhabarber-Curd, das du mit Sahne und eventuell etwas Kondensmilch vermischst. Die Masse kommt in eine gefriergeeignete Form und wird mehrmals während des Gefrierprozesses durchgerührt, damit sie schön cremig wird. Das Ergebnis: Ein zartschmelzendes Eis in wunderschönem Rosa, das nach Frühling schmeckt!
Rhabarber-Panna Cotta mit Kardamom
Italienische Eleganz trifft auf deutsche Frühlingsküche! Eine cremige Panna Cotta mit einem Hauch Kardamom und Sauerrahm wird mit geschmortem Rhabarber und knusprigem Pistazienkrokant getoppt. Dieses Dessert ist perfekt für besondere Anlässe und beeindruckt nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich. Die Kombination aus samtiger Creme, fruchtiger Säure und nussigem Crunch ist einfach fantastisch.
Herzhafte Rhabarber-Gerichte – Überraschend lecker
Ja, du hast richtig gelesen – Rhabarber funktioniert auch hervorragend in herzhaften Gerichten! Seine Säure bringt eine spannende Frische in deftige Speisen.
Rhabarber-Chutney zu Fleisch und Käse
Ein Rhabarber-Chutney ist die perfekte Begleitung zu gegrilltem Fleisch, Burger, Käseplatten oder indischen Gerichten. Du kochst Rhabarber mit Zwiebeln, Ingwer, Knoblauch, Zucker, Essig und Gewürzen wie Zimt, Senfkörnern und Chiliflocken zu einer marmeladenartigen Konsistenz ein. Das Ergebnis ist eine süß-sauer-würzige Soße mit leichter Schärfe, die jedem Gericht das gewisse Extra verleiht. In sterilen Gläsern abgefüllt hält sich das Chutney mindestens sechs Monate.
Rhabarber-Risotto mit Bergkäse
Klingt ungewöhnlich? Ist es auch – und genau deshalb so spannend! Die Säure des Rhabarbers verleiht dem cremigen Risotto eine erfrischende Note, die perfekt mit dem würzigen Bergkäse und dem Weißwein harmoniert. Die Zubereitung erfolgt wie bei einem klassischen Risotto, nur dass du gegen Ende die in kleine Stücke geschnittenen Rhabarberstangen unterhebst. Ein Gericht, das deine Gäste garantiert überraschen wird!
Rhabarber-Curry mit Süßkartoffeln
Dieses vegane Curry vereint süßliche Süßkartoffeln, säuerlichen Rhabarber und aromatische Currygewürze zu einer harmonischen Komposition. Kokosmilch macht das Ganze schön cremig, und geröstete Walnüsse oder Haselnüsse geben den letzten Schliff. Dazu passt Reis oder frisches Naan-Brot. Ein Beweis dafür, dass Rhabarber weit mehr kann als nur Kuchen!
Erfrischende Rhabarber-Getränke
Rhabarber-Sirup selber machen
Ein selbstgemachter Rhabarber-Sirup ist Gold wert! Du kochst Rhabarber mit Zucker und Wasser auf, lässt alles ziehen und seihst die Flüssigkeit durch ein feines Sieb ab. Den entstandenen Sirup füllst du in saubere Flaschen – fertig ist die Basis für unzählige erfrischende Getränke. Mit Wasser oder Sprudelwasser aufgegossen wird daraus eine fruchtige Limonade, mit Prosecco ein eleganter Aperitif.
Der Sirup hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen und ist auch ein tolles Mitbringsel oder Geschenk aus der Küche.
Rhabarber-Spritz – Die perfekte Sommeralternative
Der Rhabarber-Spritz ist die fruchtige Alternative zu Aperol Spritz! Du benötigst Rhabarber-Sirup, Prosecco oder Sekt und Sprudelwasser. In ein großes Weinglas gibst du Eiswürfel, füllst etwa ein Drittel mit Rhabarber-Sirup, ein Drittel mit Prosecco und den Rest mit Sprudelwasser auf. Eine Scheibe Orange oder frische Minze als Garnitur – und fertig ist der perfekte Drink für laue Sommerabende!
Rhabarber-Eistee – Erfrischend und fruchtig
Für einen hausgemachten Rhabarber-Eistee kochst du Rhabarber mit Wasser und Zucker auf, lässt die Mischung abkühlen und vermischst sie mit gebrühtem, abgekühltem schwarzem oder grünen Tee. Zitronensaft und frische Minze runden das Getränk ab. Über Eiswürfel serviert ist dieser Eistee an heißen Tagen unschlagbar erfrischend!
Rhabarber-Aufstriche und Marmeladen
Erdbeer-Rhabarber-Marmelade
Die Traumkombination schlechthin! Erdbeeren und Rhabarber ergänzen sich perfekt – die Süße der Beeren mildert die Säure des Rhabarbers. Du kochst beide Früchte mit Gelierzucker nach Packungsanweisung ein und füllst die heiße Marmelade in sterilisierte Gläser. Das Ergebnis ist ein fruchtiger Brotaufstrich, der jeden Morgen versüßt. Diese Marmelade ist auch ein beliebtes Geschenk und lässt sich wunderbar auf Vorrat produzieren.
Rhabarber-Curd – Cremiger Brotaufstrich
Rhabarber-Curd ist die Frühlingsversion des klassischen Lemon Curd. Du kochst Rhabarbersaft mit Zucker, Eiern und Butter zu einer sämigen Creme. Der intensive Rhabarber-Geschmack macht diesen Aufstrich zu etwas ganz Besonderem. Curd schmeckt fantastisch auf Croissants, Toast, als Füllung für Torten oder einfach löffelweise direkt aus dem Glas. Im Kühlschrank hält sich Rhabarber-Curd etwa zwei Wochen.
Tipps zur richtigen Rhabarber-Zubereitung
Muss man Rhabarber schälen?
Das hängt von der Sorte und dem Alter der Stangen ab. Rotstieligen, jungen Rhabarber musst du in der Regel nicht schälen – ein gründliches Waschen und das Abschneiden der Enden reicht. Bei grünstieligem oder älterem Rhabarber mit dickeren, faserigen Stangen solltest du die Schale entfernen, da sie zäh sein kann und mehr Oxalsäure enthält. Zum Schälen setzt du ein Messer am unteren Ende an und ziehst die Fasern der Länge nach ab.
Rhabarber einfrieren – So geht’s richtig
Du möchtest auch nach Juni noch Rhabarber genießen? Dann friere ihn ein! Wasche die Stangen, schneide sie in Stücke und blanchiere sie kurz in kochendem Wasser. Nach dem Abschrecken in Eiswasser trocknest du die Stücke gut ab und frierst sie portionsweise ein. So hast du das ganze Jahr über Rhabarber für Kuchen, Kompott und mehr zur Verfügung!
Oxalsäure reduzieren – Wichtige Hinweise
Oxalsäure ist der Grund für das pelzige Gefühl auf den Zähnen nach dem Rhabarber-Genuss. Um den Gehalt zu reduzieren, solltest du den Rhabarber immer kochen und das Kochwasser wegschütten. Auch das Schälen hilft, da in der Schale besonders viel Oxalsäure steckt. Wer empfindlich ist oder Nierenprobleme hat, sollte Rhabarber nur in Maßen genießen. Die Kombination mit Milchprodukten kann übrigens helfen, da Kalzium die Oxalsäure bindet – daher schmeckt Rhabarberkuchen mit Sahne nicht nur lecker, sondern ist auch bekömmlicher!
Häufig gestellte Fragen zu Rhabarber (FAQ)
Kann man Rhabarber roh essen?
Theoretisch ja, aber es ist nicht empfehlenswert. Roher Rhabarber ist extrem sauer und enthält viel Oxalsäure, die in großen Mengen ungesund sein kann. Durch das Kochen wird ein Großteil der Oxalsäure neutralisiert, außerdem entwickelt Rhabarber erst durch die Erhitzung sein volles Aroma und wird genießbarer.
Wann hat Rhabarber Saison?
Die Rhabarber-Saison beginnt je nach Witterung Mitte April und endet traditionell am 24. Juni, dem Johannistag. Danach sollte die Pflanze nicht mehr geerntet werden, damit sie sich erholen kann. Außerdem steigt nach diesem Zeitpunkt der Oxalsäuregehalt stark an, was die Stangen ungenießbarer macht.
Was passt geschmacklich zu Rhabarber?
Rhabarber harmoniert fantastisch mit vielen Zutaten: Vanille mildert die Säure, Erdbeeren, Himbeeren oder Äpfel ergänzen sich perfekt, Zimt und Kardamom geben Wärme, Ingwer bringt Schärfe, und auch herzhafte Komponenten wie Zwiebeln, Käse oder Fleisch funktionieren überraschend gut. Nüsse wie Mandeln, Pistazien oder Walnüsse geben Crunch und runden den Geschmack ab.
Wie gesund ist Rhabarber?
Rhabarber ist kalorienarm und enthält Vitamin C, Kalium, Phosphor und Ballaststoffe. Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe haben antioxidative Eigenschaften. Allerdings solltest du wegen der Oxalsäure nicht zu große Mengen auf einmal essen, besonders wenn du zu Nierensteinen neigst. In normalen Mengen als Teil einer ausgewogenen Ernährung ist Rhabarber aber sehr gesund!
Kann man Rhabarber-Blätter verwenden?
Nein, auf keinen Fall! Die großen Blätter des Rhabarbers enthalten sehr hohe Konzentrationen an Oxalsäure und anderen giftigen Stoffen. Sie dürfen nicht gegessen werden und müssen vor der Verarbeitung der Stängel entfernt werden. Nur die Stiele sind essbar!
Rhabarber das ganze Jahr genießen – Konservierungstipps
Die kurze Rhabarber-Saison ist kein Grund zur Traurigkeit, denn mit den richtigen Konservierungsmethoden kannst du den Frühlingsgeschmack das ganze Jahr über genießen. Neben dem Einfrieren eignen sich Kompott, Sirup, Marmelade und Chutney hervorragend zur Vorratshaltung. In sterilisierten Gläsern halten sich diese Köstlichkeiten viele Monate.
Auch Rhabarber-Curd lässt sich wunderbar auf Vorrat produzieren und einfrieren. So hast du immer eine leckere Füllung für Torten oder einen besonderen Brotaufstrich zur Hand. Besonders clever: Bereite verschiedene Variationen zu – mal mit Erdbeeren, mal mit Ingwer, mal mit Vanille – so bringst du Abwechslung in deine Vorratskammer.
Experimentiere ruhig mit den verschiedenen Rezeptideen und finde deine persönlichen Favoriten. Rhabarber ist ein Multitalent, das weit mehr kann als nur Kuchen! Ob süß, herzhaft oder als erfrischendes Getränk – mit Rhabarber wird jedes Gericht zu etwas Besonderem. Nutze die Saison von April bis Juni voll aus und kreiere deine eigenen leckeren Rhabarber-Kreationen. Viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit!





